LKW-Fahrer überschreitet Lenkzeiten
Kurz eingeschlafen, Unfall verursacht und einige Kilometer mit dem Sattelzug weitergefahren

15.11.2019 | Stand 02.08.2023, 21:19 Uhr
−Foto: n/a

Am Donnerstagvormittag, 14. November, überholte ein 66-jähriger Lkw-Fahrer aus Rheinland-Pfalz mit seinem Sattelzug MAN kurz nach der Anschlussstelle Denkendorf auf dem mittleren Fahrstreifen der Autobahn A9 einen auf dem rechten fahrenden 57-Jährigen aus Sachsen.

DENKENDORF Der 57-Jährige kam mit seinem Sattelzug Scania von seinem Fahrstreifen nach links ab und streifte dabei mit dem linken Heck seines Aufliegers den Überholenden vorne rechts. Es entstand hier ein Sachschaden von etwa 1.500 Euro.

Zunächst fuhr der 57-Jährige weiter. Erst nach mehrmaligen Versuchen des 66-Jährigen ihn zum Anhalten zu bewegen, fuhr er nach etwa acht Kilometern von der A 9 ab auf die Rastanlage Köschinger Forst.

Die Angaben des 57-jährigen, er wäre kurz eingeschlafen, konnten nachvollzogen werden, da die Überprüfung des Fahrtenschreibers ergab, dass er bereits knapp 17 – bei maximal zulässigen zehn – Stunden den Sattelzug lenkte, ohne eine ausreichende Tagesruhezeit eingelegt zu haben. Auch in den zurückliegenden Tagen wurden noch weitere Verkürzungen der Tagesruhezeit beziehungsweise Lenkzeitüberschreitungen festgestellt. Die Weiterfahrt wurde bis zur Einbringung der erforderlichen Tagesruhezeit von mindestens neun Stunden unterbunden. Auf den 57-Jährigen kommt nun ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs zu, da er ein Fahrzeug führte, obwohl er wegen seiner Übermüdung offenbar dazu nicht in der Lage war und dabei andere gefährdete beziehungsweise schädigte.

Kelheim