Sonderausstellung
„Kunst trifft Technik. Keramik aus dem 3D-Drucker“

08.07.2020 | Stand 24.07.2023, 13:45 Uhr
−Foto: n/a

3D-Druck ist in den letzten Jahren ein Synonym für High-Tech geworden. Nicht nur Kunststoffe und Metalle, sondern auch Keramiken aus dem 3D-Drucker haben ihren Weg in viele Bereiche mit extremen Anforderungen gefunden. In der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik, dem Maschinenbau oder der Automobilindustrie gehört die wegweisende Technik des 3D-Drucks längst zu den Standardverfahren.

Selb. Welche Objekte sich mit der neuen Technik herstellen lassen, zeigt ab Samstag, 11. Juli, die Sonderausstellung unter dem Titel „Kunst trifft Technik. Keramik aus dem 3D-Drucker“ im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan am Standort Selb. In der Sonderausstellung werden prämierte Arbeiten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Wettbewerbs für additive Verfahrenstechnik gezeigt, der vom Keramikmuseum Keramion in Frechen und der Firma „WZR ceramic solutions“ aus Rheinbach ausgelobt wurde. Zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs, darunter Produkt- und Kommunikationsdesigner, Keramiker und Architekten, stellten sich der Herausforderung, die gestalterische Leistungsfähigkeit des 3D-Druckens zu erkunden und entwickelten nahezu beliebige Formen.

Herausgekommen sind experimentelle, fantasievolle und technisch anspruchsvolle Objekte, die von Architekturmodellen über Schmuckstücke bis hin zu Einrichtungsgegenständen wie zum Beispiel Lampen reichen. Die 3D-Technik hat den Designerinnen und Designern und Gestalterinnen und Gestaltern neue Möglichkeiten der Formgestaltung von hochkomplexen, geometrischen Formen eröffnet, die als Unikate oder als individualisierte Kleinserien erstellt werden können. Zwei 3D-Verfahren machen dies möglich. Zum einen die bereits sehr weit verbreitete Methode der Material Extrusion, die mit Keramikmasse arbeitet. Zum anderen das Verfahren des Binder Jettings, bei dem mit Aluminiumoxid, einer pulverartigen Substanz, gearbeitet wird und das in der technischen Keramik ebenfalls weit verbreitet ist. Neue, vorher undenkbare Möglichkeiten in der Ästhetik eröffnen sich dank der für diese Verfahren typischen Oberflächenstrukturen und inspirieren die Gestalterinnen und Gestalter dazu, detailgenaue und zeitgemäße Formen neu zu denken.

In der Sonderausstellung werden nicht nur Objekte gezeigt. Anhand von Filmen und Anschauungsobjekten der Firma WZR werden den BesucherInnen auch die verschiedenen 3D-Druck-Verfahren erläutert. Darüber hinaus gibt es regelmäßig die Möglichkeit, dem 3D-Drucker des Porzellanikons bei der Herstellung von Porzellanobjekten zuzusehen. Wer sich kreativ im 3D-Druck ausprobieren möchte, sollte am 3D-Druck-Workshop „Gestaltung auf der Überholspur“ teilnehmen. Die Besucherinnen und Besucher werden auf eine faszinierende Reise in die Welt des 3D-Drucks mitgenommen. Sie erfahren, welche Schritte notwendig sind, um ein selbst erdachtes Porzellanobjekt auf fast magische Weise entstehen zu lassen. Von der Idee zum fertigen Porzellan sind es nur 90 Minuten.

Der Workshop ist geeignet ab zwölf Jahren und kostet 29 Euro plus 3 Euro Materialkosten pro Person. Es können bis zu 10 Personen teilnehmen. Der Workshop dauert 90 Minuten. Informationen und individuelle Buchung erhalten Interessierte per Mail an besuchercenter@porzellanikon.org oder unter der Telefonnummer 09287/ 91800-0. Die Eintrittspreise im Porzellanikon am Standort Selb betragen 5 Euro beziehungsweise 4 Euro ermäßigt und am Standort Hohenberg 3 Euro beziehungsweise 2 Euro ermäßigt. Der Eintritt sonntags beträgt immer nur 1 Euro, Kinder bis 18 Jahre sind immer kostenlos.

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