Prognosen helfen gegen Lehrermangel
Kultusminister Bernd Sibler zu jährlicher Lehrerbedarfsprognose: „Vorausschauende Maßnahmen greifen“

15.10.2018 | Stand 02.08.2023, 17:28 Uhr
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Angesichts der KMK betont Bayerns Kultusminister Bernd Sibler den Wert vorausschauender Prognosen, wie sie in Bayern seit Jahrzehnten regelmäßig erstellt werden.

MÜNCHEN „Wir haben in Bayern seit langem ein detailliertes Prognose-System, auf dessen Grundlage wir die Lehrerplanung vorausschauend angehen. Deshalb konnten wir auch zu diesem Schuljahr – im Vergleich zu anderen Bundesländern – alle frei werdenden Beamtenstellen mit qualifizierten Lehrern nachbesetzen und sogar zusätzlich rund 850 Lehrerstellen für neue Aufgaben und Akzente schaffen und besetzen. Unsere vorausschauenden Maßnahmen greifen. Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, sondern müssen diesen Weg auch in Zukunft konsequent weitergehen.“

Das bayerische Kultusministerium erstellt eine eigene, jährlich aktualisierte Schüler- und Lehrerbedarfsprognose. Auf dieser Grundlage wurden und werden vorausschauende Maßnahmen ergriffen, um dem sich abzeichnenden Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern zu begegnen. Bereits zu diesem Wintersemester 2018/2019 hat Bayern 700 zusätzliche Grundschul-Studienplätze an bayerischen Universitäten geschaffen, um vorausschauend für Grundschul-Lehrkräfte zu sorgen.

Darüber hinaus werden seit einigen Jahren in einer Zweitqualifikationsmaßnahme Realschul- und Gymnasiallehrkräfte für die Grund- und Mittelschulen weiter qualifiziert, da an diesen Schularten besonderer Bedarf herrscht. Rund 840 haben diese bereits abgeschlossen, weitere rund 1.440 Lehrkräfte nehmen seit September daran teil. Ein vergleichbares Programm gibt es auch für den Bedarf an Förderschulen. Bayern richtet zudem fünf weitere Lehrstühle für die Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik an den Universitäten in München, Würzburg und dem neuen Standort Regensburg ein, um die Ausbildungskapazitäten auch in diesem Lehramt zu erhöhen. Mit einem Sonderprogramm voraussichtlich zum Schuljahr 2019/20 will Kultusminister Sibler Lehrerinnen und Lehrern, die sich als Aushilfen bewährt haben, die Möglichkeit einer Verbeamtung eröffnen und ihnen damit perspektivisch den Einstieg in den Staatsdienst eröffnen.

„Mit unseren Prognosen können wir unseren jungen Menschen, die sich für den Beruf des Lehrers interessieren, Orientierung geben, welches Lehramt in Zukunft gefragt sein wird“, so Kultusminister Sibler. Da junge Menschen das Recht auf freie Berufswahl haben, kann es trotz vielfältiger Beratungsleistungen zum Beispiel der Lehrerbildungszentren zu einem Missverhältnis zwischen Bedarf und vorhandenen Lehrkräften kommen.

Regensburg