Gefährliche Körperverletzung
Krieg unter "verschiedenen Stämmen": 21-Jähriger erleidet Schnittverletzungen

09.07.2017 | Stand 29.07.2023, 18:14 Uhr
−Foto: n/a

Am Dienstag, 25. August, wurde um 20.20 Uhr über den Polizeinotruf 110 Hilfe angefordert. Ein ausländischer Mitbürger teilte dabei mit, dass sein Freund stark bluten würde. Die Ursache konnte nicht erfragt werden. Der Anrufer gab weiter an, dass sie sich im Stadtwesten vor einem Mehrfamilienhaus befinden. Der Straßenname konnte dabei genau erfragt werden.

WEIDEN Während von der Polizeieinsatzzentrale zwei Streifenbesatzungen zum Einsatzort beordert wurden, erfolgte zeitgleich die Verständigung der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz. Am Einsatzort fand man zunächst einen blutenden 21-Jährigen vor. Bei dessen Erstversorgung durch den Rettungsdienst wurden mehrere Schnitt- und Stichwunden an seiner linken Achselhöhle und dem linken Arm festgestellt. Mit einer Ausnahme waren die Verletzungen doch eher oberflächlich.

Bevor der Verletzte vom BRK ins Klinikum verbracht wurde, schilderte er noch den Vorfall. Der 21-Jährige ist zusammen mit fünf Landsleuten im Alter von 18 bis 26 Jahren in dem Mehrfamilienhaus untergebracht. Der Verletzte kam kurz nach 20 Uhr nach Hause und traf in seiner Wohnung auf zwei Landsleute (18 und 19), die Bier tranken und eigentlich an einer anderen Örtlichkeit in Weiden untergebracht sind. Als er diesen beiden Männern erklärte, dass er mit deren Alkoholkonsum in seiner Wohnung nicht einverstanden sei, entwickelte sich sehr schnell ein Streit. Die drei Beteiligten wollten daraufhin die zunächst verbale Auseinandersetzung klären und begaben sich dazu vor die Haustür. Dort warf der 19-Jährige unvermittelt eine volle Bierflasche gegen den Rücken des 21-Jährigen. Mit der zerbrochenen Flasche schlug oder stieß er daraufhin in die Richtung des Geschädigten. Dabei dürften die Verletzungen an der Achsel entstanden sein. Zeitgleich kam von der anderen Seite der 18-Jährige und stach mit einer Messerklinge auf den Unterarm des Geschädigten ein. Als der Verletzte laut um Hilfe rief, ließen die beiden Täter von ihm ab und entfernten sich.

Der 21-Jährige wurde im Klinikum ambulant behandelt. Nach der Versorgung einer tiefklaffenden Fleischwunde und etlicher oberflächlicher Schnittverletzungen konnte er das Klinikum wieder verlassen. Am Tatort wurde eine 6,5 Zentimeter lange, blutverschmierte Messerklinge sichergestellt. Im Zuge der Fahndung konnten die beiden Täter noch in Tatortnähe festgenommen werden. Bei dem 18- und 19-Jährigen wurden Atemalkoholwerte von 0,7 und knapp über 1,0 Promille festgestellt.

Den Angaben aller Beteiligter zufolge gehören sie in ihrem Heimatland zu "verschiedenen Stämmen", die sich bereits seit vielen Jahren bekriegen. Dies wäre auch der Grund für ihre Auseinandersetzung gewesen. Der 21-jährige Geschädigte gab selbst an, dass er nur verletzt werden sollte.

Schwandorf