Verkehr
Krankheitsbedingte Zugausfälle im Agilis-Netz „Mitte“ – auch der Landkreis Kelheim betroffen

07.09.2018 | Stand 28.07.2023, 22:45 Uhr
−Foto: Foto: Ursula Hildebrand

Agilis ist im Netz „Mitte“ von krankheitsbedingten Personalausfällen betroffen. Konkret kommt es auf den Streckenabschnitten Donauwörth-Ingolstadt-Regensburg-Landshut sowie Neumarkt-Regensburg-Straubing-Plattling zu Abweichungen vom Regelfahrplan. Zunächst gilt das Ersatzkonzept bis einschließlich Montag, 10. September 2018.

LANDKREIS KELHEIM „Wir versuchen, die unvermeidbaren Fahrtausfälle für unsere Fahrgäste so planbar und transparent wie möglich zu machen. Deswegen analysieren wir fortlaufend unseren Personalbestand und leiten bei Engpässen möglichst frühzeitig entsprechende Maßnahmen ein. Damit möchten wir den Fahrgästen unerwartete Ausfälle ersparen und den Regelbetrieb, so zuverlässig es unter den gegebenen Rahmenbedingungen möglich ist, aufrechterhalten“, so die verantwortlichen.

Leider habe die Analyse des Personalbestands ergeben, dass auch nach Schulbeginn der Betrieb nicht vollumfänglich wieder aufgenommen werden kann. „Derzeit arbeiten wir mit Hochdruck an einem Ersatzkonzept bis einschließlich 30. September, bei dem wir besonderen Wert darauf legen, dass so viele Schülerzüge wie möglich planmäßig verkehren können oder angemessene Alternativen zur Verfügung stehen. Das Ersatzkonzept finden Sie spätestens Ende der Woche auf unserer Homepage unter www.agilis.de. Die Arbeitszeiten unserer Triebfahrzeugführer sind sowohl durch bahnbetriebliche Vorschriften und Arbeitszeitgesetze als auch tarifvertraglich geregelt. So müssen beispielsweise bestimmte Ruhezeiten eingehalten werden, weswegen nicht in allen Fällen krankheitsbedingte Ausfälle kurzfristig abgefangen werden können. Agilis bemüht sich durch langfristige Planung, eigene Ausbildung und einen ausreichenden Puffer, eventuelle Ausfälle so gering wie möglich zu halten. So setzt Agilis im Falle von Personalausfällen zum Beispiel auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen (zum Beispiel aus der Verwaltung) ein, die zugelassene Triebfahrzeugführer sind.“

Gerade bei den sogenannten „Zwischentakten“ – also Fahrten, die zur Verstärkung zwischen dem regulären Stundentakt verkehren – ist ein Ausfall leichter abzufangen und hat für unsere Fahrgäste geringere Auswirkungen, da hier in der Regel ungefähr alle 30 bis 40 Minuten ein weiterer Zug verkehrt. Somit ist die Wartezeit für unsere Kunden geringer als bei eventuell ausfallenden Fahrten im Stundentakt, was Agilis ein großes Anliegen ist.

Das Problem der vor allem krankheitsbedingten Personalausfälle betrifft derzeit nicht nur Agilis, sondern die gesamte Bahnbranche, denn auch hier ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Wir versuchen, diesem Engpass mit einer innerbetrieblichen Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer entgegenzusteuern, die bis zu zwei Mal im Jahr für bis zu 25 Personen stattfindet. Die Kosten für die neunmonatige Ausbildung werden komplett von Agilis übernommen, den Auszubildenden erwartet zusätzlich ein Gehalt von ca. 2.200 € brutto. Trotz dieser Anreize wird es immer schwieriger, geeignetes Fahrpersonal zu finden, wodurch unsere personellen Kapazitäten unter Berücksichtigung der Arbeitszeitgesetze, der bahnbetrieblichen Regelungen (zum Beispiel Ruhezeiten) und der tarifvertraglichen Bestimmungen zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen ausgeschöpft sind.

„Es ist uns bewusst, dass für alle Pendler und Gelegenheitsfahrer eine zu-verlässige Verbindung unabdingbar ist. Wir können Ihnen versichern, dass wir die Beschwerden zu dieser Thematik sehr ernst nehmen und bemüht sind, möglichst zeitnah wieder den vollen Betrieb herzustellen. Unseren erkrankten Triebfahrzeugführern wünschen wir eine schnelle Genesung. Wir bitten unsere Kunden um Entschuldigung für die besonderen Umstände.“

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