Weltneuheit
Kleines Teil – große Wirkung: Energie-Innovation von „MR“

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:31 Uhr
−Foto: Foto: Manuel Ebner

Weltneuheit aus Regensburg soll bei der Energiewende fast drei Milliarden Euro einsparen. Der sogenannte "iTap" muss lediglich in die Vorhandenen Transformatorhäuschen eingebaut werden. Eigentlich keine große Sache – nur die Politik streubt sich.

REGENSBURG Als „unscheinbar klein“ bezeichnete Dr. Nicolas Maier-Scheubeck, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Reinhausen, die Erfindung aus dem „MR“-Hause. Es handelt sich hierbei um den sogenannten „iTap“, der das Durcheinander in den Netzen der Stromautobahnen im Süden ordnen soll. Das Problem der Energiewende sei, dass der Strom nicht mehr nur vom Kraftwerk zum Privathaus, sondern auch von der privaten Photovoltaik-Anlage zu den Kraftwerken, also im Prinzip kreuz und quer, fließe. Mit der Lösung von „MR“ gebe es für die Zukunft „eine sichere und stabile Stromversorgung“, so Maier-Scheubeck.

Dr. Manuel Sojer von „MR“ veranschaulichte die Erfindung anhand eines fahrenden Autos. Demnach erkenne das Automatik-Fahrzeug mit Tempomat, wann es selbständig runterschalten muss, um die Geschwindigkeit konstant zu halten. Genauso intelligent sei der Spannungsregler „iTap“, der eigenständig die Transformator-Spannung regelt. So erhalten die angeschlossenen Häuser zu jeder Zeit ausreichend Strom.

Das Ziel der Energiewende ist bis 2050 eine 80-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energien auf die Beine zu stellen. „Die Wasserkraft ist mehr oder minder erschöpft“, weiß Dr. Manuel Sojer. Windkraft und Sonnenenergie dagegen können dezentral erzeugt werden, es geht so gut wie überall. Dafür müssten große Veränderungen der bestehenden Netze her: „Ein Meter Kupfer-Leitung in der Erde kostet 60 bis 100 Euro“, so Sojer.

Im Gegensatz zum Netzausbau in Bayern, der dann insgesamt rund 5,2 Milliarden Euro kosten würde, könne man mit der Lösung von der Maschinenfabrik Reinhausen knapp 2,6 Milliarden Euro sparen. Dabei müssten lediglich die in Bayern rund 1000 bestehenden Transformator-Häuschen um- und teilweise nachgerüstet werden. „Vorteile der neuen Technik wären dabei die Wirtschaftlichkeit, die Wartungsfreiheit sowie die Langlebigkeit von 40 bis 50 Jahren“, so Sojer. Außerdem würden die Verbraucher nichts von der Umstellung mitbekommen. Denn es müssten keine Straßen aufgerissen und neue Leitungen verlegt werden.

„Die wichtigsten Probleme könnten damit für die nächsten Jahre und Jahrzehnte behoben werden“, erklärt der Geschäftsführer. Er bescheinigt der Erfindung eine „80-Prozent-Lösung“ in Sachen Probleme der Energiewende. Da alle Investitionen der Energiewende auf den Strompreis umgelegt werden, sieht der Geschäftsführer eine doppelte Lösung ganz im Sinne der Verbraucher. Zum einen die sichere und stabile Spannung und zum anderen die Einsparung von insgesamt 2,6 Milliarden Euro in Bayern. Auch wenn laut Dr. Nicolas Maier-Scheubeck die Politik von der Erfindung der Maschinenfabrik Reinhausen begeistert sei, gebe es Probleme: „Die Politik setzt momentan noch mehr auf die großen Stromtrassen von Nord nach Süd.“

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