Zahlreiche Kirchendiebstähle, auch in den Landkreisen Straubing-Bogen und Dingolfing-Landau, konnten jetzt aufgeklärt werden.
DINGOLFING/NIEDERBAYERN Seit November 2014 war es in Niederbayern und der Oberpfalz zu zahlreichen Kirchendiebstählen gekommen. Aus zwölf Gotteshäusern, darunter zwei im Landkreis Straubing-Bogen und ein weiteres im Landkreis Dingolfing-Landau, waren sakrale Gegenstände und Heiligenfiguren entwendet worden.
Der jüngste Fall der Diebstahlserie ereignete sich in der vergangenen Woche in Geiselhöring, wo aus der Kirche St. Peter eine ca. 60 Zentimeter große Engelsfigur gestohlen wurde. Ende letzten Jahres bereits war aus der Kirche in Straßkirchen ein Bildnis des Hl. Johannes, Mitte Februar aus der Kirche in Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau) der Hl. Sebastian gestohlen worden. Jetzt ist die Diebstahlserie offenbar aufgeklärt, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Montag mitteilte.
Am vergangenen Wochenende nämlich meldete sich ein 61-jähriger Sammler aus dem Landkreis Dingolfing-Landau bei der Polizei. Er teilte mit, dass er kürzlich vier der zwölf gesuchten sakralen Gegenstände gutgläubig erworben habe. Da der Sammler den Namen des Verkäufers nennen konnte, machten sich die Ermittler der Kunstfahndung des LKA sofort auf den Weg nach Niederbayern.
Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft in Landshut öffneten die Ermittler mit Unterstützung von örtlichen Polizeikräften die Wohnung eines 39-jährigen aus dem Landkreis Dingolfing-Landau und nahmen ihn dort vorläufig fest.
Bei der Durchsuchung des Anwesens wurden noch eine weitere Figur und ein Standkreuz aus der Diebstahlserie sichergestellt.
Der 39-Jährige, der keinerlei Angaben zur Herkunft der Figuren machte, wurde am Sonntag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut der zuständigen Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Landshut vorgeführt, welche Haftbefehl erließ.
Am Montagmorgen schließlich wurde durch die Kunstfahnder nach Hinweis einer Zeugin der entwendete Engel aus der Kirche in Geiselhöring (Foto) auf einer Auktionsplattform im Internet entdeckt. Der Engel wurde ebenfalls sichergestellt.
Der Sammler aus Niederbayern hatte insgesamt zehn Figuren von dem 39-Jährigen erworben, alle, wie er versicherte, gutgläubig. Vier dieser Figuren sind der Diebstahlserie zuzuordnen. Die restlichen sechs Figuren wurden ebenfalls sichergestellt, da davon ausgegangen werden muss, dass diese ebenfalls aus Kirchendiebstählen stammen. Dies bedarf aber noch weiterer Ermittlungen.
Ebenfalls weiterer Ermittlungen obliegt der Verbleib der restlichen Figuren und Kreuze aus der Diebstahlserie.
Straubing-Bogen
