Tag der offenen Tür
Kinderchirurgie in Traunstein feierte ihr zehnjähriges Bestehen

08.07.2017 | Stand 15.05.2024, 1:13 Uhr

Mit einem Tag der offenen Tür feierte die Kinderchirurgie und Kinderurologie Südostbayern am Klinikum Traunstein ihr zehnjähriges Bestehen.

TRAUNSTEIN Anlässlich des Jubiläums hatten die Besucher die Gelegenheit, die neuen Räume der Kinderchirurgie im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Klinikums Traunstein zu besichtigen.
Bereits 1998 hätten er und sein Kollege Dr. Bernd Geffken in München die Idee einer gemeinsamen, eigenen Kinderchirurgie gehabt, sagte der Leitende Arzt Dr. Marc Jorysz.

Als 2003 im Deutschen Ärzteblatt eine Anzeige zur Gründung und zum Aufbau einer Belegabteilung in Traunstein stand, traten sie mit dem damaligen Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Kinder- und Jugendabteilung, Prof. Dr. Ulrich Bürger in Verbindung, um die Rahmenbedingungen zu prüfen. „Da die Vorstellungen der Klinik über Größe und Struktur etwas von den unsrigen abwichen, waren die Verhandlungen nicht immer einfach“, sagte Jorysz. Mit Prof. Dr. Bürger hätten sie jedoch, quasi im „gegnerischen Lager“, einen potenten Fürsprecher gehabt.


Im Juli 2014 begann die Kinderchirurgie im Klinikum Traunstein, obwohl die Praxisräume neben der Notaufnahme noch nicht fertigt und die Verträge noch nicht unterschrieben waren.
„Wir haben uns immer bemüht, die Qualität der kinderchirurgischen Versorgung weiter zu verbessern, indem die bereits vorhandenen exzellenten Strukturen weiter ausgebaut wurden, so Geffken. Bald wurde klar, dass für eine gehobene Kinderchirurgie auch ein erfahrener Kinderanästhesist notwendig war.

Mit Unterstützung von PD Dr. Tom Zucker, Chefarzt der Anästhesie, wurde Dr. Winfried Roth gewonnen. Dadurch wurde es möglich, auch komplexe und risikoreiche Eingriffe zu operieren. Im August 2006 wurde die Mannschaft durch Dr. Andreas Hofbauer, Facharzt für Chirurgie, verstärkt. Er machte die Fachweiterbildung zum Kinderchirurgen.

Seit 2007 hat die Kinderchirurgie die vollständige Weiterbildungsermächtigung für das Fachgebiet.
Aufgrund der raschen Entwicklung der Kinderurologie wurde es wichtig, die Diagnostik, Nachbetreuung und konservative Therapie voranzutreiben. Mit PD Dr. Katharina Hohenfellner-Hobach begann das Erfolgsmodell Kindernephrologie. „Ihre herausragende und intensive, ideenreiche Arbeit ist für uns essentiell. Eine vernünftige Betreuung urologisch-nephrologisch erkrankter Kinder ohne sie ist für uns unvorstellbar“, betonte Geffken.

Seit April 2010 stellen die Kinderchirurgen die kinderchirurgische Versorgung im Perinatal-Zentrum (PNZ) Südostbayern rund um die Uhr sicher. Mit fast 7000 Geburten von Berchtesgaden bis Ebersberg, von Wasserburg bis Miesbach und teilweise bis in das Inntal nach Kufstein erfolgt die kinderchirurgische Versorgung der Früh- und Neugeborenen an den Standorten Rosenheim und Traunstein.
Seit Mai 2010 versorgen sie im St. Joseph Krankenhaus in Braunau kleine Patienten aus den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich. Neben kinderchirurgischen werden vor allem kinderurologische Operationen durchgeführt. Da diese Erweiterung nicht ohne Verstärkung ging, hat im Oktober 2010 Dr. Jaroslaw Kuzior aus Hannover seine Tätigkeit aufgenommen. Seit Januar 2011 betreiben die Kinderchirurgen eine Zweigpraxis in der Tagesklinik der Pädiatrie in Rosenheim.


Seit August 2013 sind die Kinderchirurgen in den neuem Räumen im Traunsteiner MVZ der Kliniken Südostbayern AG. Es erfolgte die Umbenennung in Kinderchirurgie und Kinderurologie Südostbayern. „Wir wollen eine weitere Konsolidierung der Strukturen, gegebenenfalls den einen oder anderen Akzent und Schwerpunkt setzen und vor allem flexibel und positiv auf die sich ständig ändernden Gegebenheiten bei der Kassenärztlichen Vereinigung und im Gesundheitswesen reagieren“, sagte Geffken mit Blick in die Zukunft. Die Erfahrung zeige, dass sich immer wieder neue Türen öffneten, durch die man gehen könne. Es sei einfach wichtig, auf die sich öffnenden Türen stets gut vorbereitet zu sein.

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