Im Gemeinderat schlug politisch der Blitz ein:
Kilian und Weidinger gründen eigene Fraktion

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:01 Uhr

Parteiaustritt: SPD und CSU verlieren mit Wido Kilian bzw. Rupert Weidinger ihre Zugpferde.

SALZWEG Da gab es am Montagnachmittag ziemlich verdutze Gesichter in der SPD, der CSU und beim Bürgermeister in Salzweg: Die Gemeinderäte Wido Kilian (SPD) und Rupert Weidinger (CSU) informierten ihre Fraktionen, dass sie sich von ihren Parteien trennen und künftig eine eigene Gruppierung im Salzweger Gemeinderat bilden wollen.

Wido Kilian (42) rang schon seit längerem damit, dass er sich in der SPD nicht mehr wohl fühle und keine politische Zukunft sah. Den Ortsvorsitz hatte er schon vor einem Jahr abgegeben, der Austritt – in der Folge nach 20 Jahren Zugehörigkeit auch aus der Partei – nur logische Konsequenz. Auch Rupert Weidinger (44) hat der CSU heimlich, still und leise schon vor einem Jahr den Rücken gekehrt. Dass er nun auch als Parteiloser die Fraktion verlässt, war nur eine Frage der Zeit.

„Diese Veränderung war für uns nötig, weil wir in Zukunft als absolut ,parteifreie’ Gemeinderäte handeln wollen. Wir haben beide die Erfahrung gemacht, dass auf kommunaler Ebene, vor allem in kleineren Gemeinden wie Salzweg, die Organisation in Parteien nicht unbedingt nötig ist. Als leidenschaftliche und freidenkende Gemeinderäte haben wir für uns in unseren jeweiligen Gruppierungen keine Zukunft gesehen. Wir wollen einfach unabhängig und ausschließlich auf Gemeindeebene agieren”, sagen beide in einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung zum Fraktionsaustritt

SPD und CSU verlieren mit Kilian und Weidinger zwei kommunalpolitische Zugpferde und engagierte Köpfe. Landwirt Weidinger ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Salzweg, Kilian, dessen Vater – der langjährige Gemeinderat Franz Kilian – als Salzweger SPD-Urgestein gilt, leitet ein renommiertes Bauunternehmen.

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