Gesundheit
Kein Händeschütteln und kein Klopapier – die Angst vor dem Coronavirus geht um

12.03.2020 | Stand 13.09.2023, 0:36 Uhr
−Foto: n/a

Am Polizeipräsidium Regensburg werden keine Hände mehr geschüttelt, am Amtsgericht sagt man die Amtseinführung des neuen Direktors ab und in den Supermärkten kann man viel kaufen – außer Klopapier und Dosensuppen. Das ist Regensburg im Zeichen der Corona-Angst!

Regensburg. Skurrile Anrufe und Mails erreichen uns in der Redaktion: Bei großen Regensburger Firmen gebe es Corona-Infizierte, man schicke aber die Belegschaft nicht heim. An der Klinik in Donaustauf werden Infizierte behandelt und keiner weiß davon. An der Uniklinik sei ein Arzt erkrankt und man wolle dies vertuschen. Überhaupt: Die Zeit der Verschwörungstheoretiker scheint wieder mal gekommen!

Dabei gilt nach wie vor eines: Auch wenn sich nun immer mehr Menschen infizieren, darf man nicht in Panik verfallen. Im Landkreis Regensburg gibt es aktuell (Stand Donnerstag, 15 Uhr), sieben bestätigte Fälle einer Corona-Infizierung, in der Stadt einen. Bei weiteren Personen, die sich in Quarantäne befinden oder zum Beispiel die KiTa oder die Schule nicht besuchen dürfen, handelt es sich lediglich um Vorsichtsmaßnahmen. Insgesamt waren am Dienstagmittag bundesweit 1.139 Infektionen beim Robert-Koch-Institut gemeldet.

Beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst laufen indes unter der Nummer 116117 die Drähte heiß. Diese Nummer soll man nämlich wählen, wenn man zum Beispiel in einem Risikogebiet war und sich nun krank fühlt. „Allein in den vergangenen drei Tagen wurden über 15.000 Anrufe unter der Rufnummer 116117 des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bayern bearbeitet“, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) am Dienstagmittag mit. Wartezeiten seien leider unvermeidlich, „die Leitungen sind aber nicht zusammengebrochen“.

Die KVB macht aber auch deutlich, dass es sich bei der Nummer 116117 „nicht um eine Informationshotline in Sachen Coronavirus handelt. Vielmehr sollen hier nur die Personen anrufen, bei denen entsprechend der Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein konkreter Verdacht auf eine Infektion gegeben ist und die auch grippeähnliche Symptome zeigen“.

Am Dienstag wurde entschieden, dass Großveranstaltungen ab 1.000 Teilnehmer abgesagt werden müssen. In Regensburg stellt sich da die Frage nach den Spielen des SSV Jahn Regensburg. Am Samstag steht das Spiel gegen Holstein Kiel auf dem Plan – es wird vor leeren Rängen stattfinden.

Der ein oder andere sorgt sich bereits um seinen Oster-Urlaub. Wie die Lage zu Ferienbeginn am 4. April ist, kann heute niemand sagen. Fest steht, dass aktuell Italien Risikogebiet ist. Wie lange dies so bleibt, ist unklar. Sollte man bereits gebucht haben, informieren die Reiseveranstalter über die weiteren Möglichkeiten.

Derweil wird fleißig gehamstert – Klopapier ist beliebt, Nudeln und Dosensuppen sind meist ausverkauft, bei Getränken werden die Regale auch langsam leerer. Und das trifft nun die Ärmsten der Armen. Die Tafeln schlagen Alarm! „Da wir im Moment nicht im gewohnten Umfang Lebensmittel zur Verteilung von unseren Spendern erhalten, kann es auch in bestimmten Lebensmittelbereichen zu Engpässen kommen. Aus diesem Grund können bis auf Weiteres leider auch keine Neuaufnahmen von Kunden stattfinden“, heißt es seitens der Tafel in Regensburg.

Alle Informationen zum Coronavirus gibt es bei uns auch online unter www.wochenblatt.de! Auch die Stadt Regensburg und der Landkreis informieren auf ihren Homepages zum Thema!

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