Die Ermittlungen laufen:
Kasernen-Brandstifter noch auf freiem Fuß

06.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:39 Uhr
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Am Dienstag, 4. September, war auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne ein Gebäude in Brand geraten und abgebrannt, einige Mauern stehen noch, das Innere des Gebäudes ist jedoch total zerstört, alle Fenster sind kaputt. Mittlerweile ist die Feuerwehr von ihrer Brandwache wieder abgerückt, das Gebäude wartet nun auf den – auch schon vorher geplanten – Abriss. Die Kripo geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

REGENSBURG "Wir haben leider noch keinen Tatverdächtigen", berichtet der Pressesprecher des Polizeipräsidiums, Michael Rebele, dem Wochenblatt. Die Vorgehensweise bei den zwei Bränden weise aber auf Brandstiftung hin. Vor dem Brand des Casinos hatte die Feuerwehr bereits einen Pkw löschen müssen, der wohl mit Stroh und Heu befüllt und dann in Brand gesteckt worden war.

Die Löscharbeiten gestalteten sich insgesamt nicht ganz so einfach. Einerseits musste man sich kaum Sorgen machen, dass auf dem verlassenen Gelände Menschen in Gefahr sind, zum Anderen aber machten die örtlichen Gegebenheiten das Löschen des Feuers sehr schwierig.  Als die Bundeswehr nämlich das Gelände verlassen hatte, waren im Einvernehmen mit der Stadt alle Versorgungseinrichtungen geschlossen worden. Somit gibt es auf dem Gelände keinen Strom, kein Gas und eben auch kein Wasser mehr. Das in den Tanks der Löschfahrzeuge vorhandene Wasser war schnell aufgebraucht, berichtete Iris Krimm von der Berufsfeuerwehr. Und so musste man auf eine Zisterne auf dem Gelände und auf Hydranten außerhalb des Areals zurückgreifen. Oberstes Ziel war es, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Wohnbebauung zu verhindern. Über 100 Wehrfrauen und Wehrmänner waren so im Einsatz.

Die Kripo war bereits unterwegs, um die Anwohner rund um das Gelände zu befragen, bisher gebe es aber noch keine verwertbaren Hinweise, so Rebele. Vieles spreche dafür, dass das Gelände als Spielplatz oder eventuell auch als Unterkunft genutzt worden war, es gebe Steighilfen am Zaun und Trampelpfade durch das Gelände. Rebele hofft, dass sich hier vielleicht Zeugen finden, die etwas beobachtet haben.

"Es war im Nachhinein nicht so spektakulär, wie es zunächst ausgesehen hatte", so Schaidinger, der noch in der Brandnacht zusammen mit Bürgermeister Joachim Wolbergs (Bürgermeister Gerhard Weber weilte im Urlaub) am Ort des Geschehens eingetroffen war, um sich ein Bild von der Lage zu machen. OB Schaidinger nahm den Dienstagabend mit Humor: Ein positiver Aspekt sei, dass ein Gebäude betroffen war, das von der Stadt eh abgerissen werden sollte. "Die Abrisskosten haben sich nun ein kleines bisschen verringert!"

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