Jubiläum
Kahlschlag in Mettenbuch

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 0:23 Uhr
Isolde Deiser
−Foto: n/a

Fichten rund um Wallfahrtskapelle waren vom Borkenkäfer befallen.

METTENBUCH Am 1. Dezember 1876 war der eigentliche Beginn der Mettenbucher Wallfahrt. Nach den noch vorhandenen alten Unterlagen waren 1877 etwa 110 tausend Pilger in der Waldschlucht, zitiert Vorbeter Karl Preiß diese Schriften. Es werde auch von übernatürlichen Ereignissen berichtet im Buch „Unsere Liebe Frau von Mettenbuch“ von Benedikt Braunmüller O.S.B. (Deggendorf 1878 Verlag von J. Pfeifer). Karl Preiß hat ein neues Buch über den Beginn der Mettenbucher Wallfahrt verfasst, das am Wallfahrtsort oder beim St. Grignion-Verlag Altötting zu beziehen ist. Im Januar 1879 wurde die Wallfahrt vom damaligen Regensburger Bischof verboten. Andachtsgegenstände sollten vernichtet werden, aber vom gläubigen Volk wurde vieles in Sicherheit gebracht. In den meisten Häusern in Metten und dem Umland sei noch vieles da was den Beginn der Wallfahrt vom Dezember 1876 bezeuge, weiß Karl Preiß. 

1983 begann durch die Regensburgerin Frau Gmelch und Pater Gebhard Heyder der Wiederaufbau der Gebetsstätte. Bereits 1986 sind weitere Helfer aus Niederbayern und der Oberpfalz dazu gekommen, so dass die Gebetsstätte weiter verschönert wurde. 2010 spendeten mehrere Pilger eine lebendgroße Marienstatue aus Lindenholz, die so geschnitzt und bemalt worden ist, wie sie die Kinder 1876 gesehen hatten. Im Mai 2014 wurde dann der Förderverein Waldschluchtkapelle Mettenbuch e. V. gegründet. Der neu gegründete Verein gestaltete als erstes den Kreuzweg neu, so dass ihn auch ältere Pilger gehen können. An allen neu angelegten Wegen wurden auch Geländer angebracht.

In den Fichten der Waldschlucht hat sich der Borkenkäfer eingenistet. Diese Fichten mussten in den letzten Wochen gefällt werden, was jedoch nicht zum Nachteil ist. Durch den ungehinderten Lichteinfall können die bereits gepflanzten Blumen und Sträucher besser wachsen und die gärtnerisch angelegten Inseln künftig mit Rosen und anderen blühenden Blumen bepflanzt werden.

„Man sollte bei einer Wallfahrt nach Mettenbuch immer Wasserflaschen oder Kanister dabei haben, um sich das „Mettenbucher Gnadenwasser“ mit nach Hause zu nehmen“, meint Karl Preiß. Der Vorbeter lässt dieses Mettenbucher Gnadenwasser immer vom Benediktiner Pater weihen und füllt es in kleine Fläschchen ab und gibt es den Pilgern mit nach Hause. Wie Karl Preiß sagt hat das Mettenbucher Wasser nicht nur heilende Wirkung wie er es selbst drei Mal erfahren durfte, es sei auch bestes Trinkwasser und koste nur drei Ave Maria, die man beim Schöpfen beten sollte. In Mettenbuch wird das ganze Jahr jeden Mittwoch, Freitag und an Sonn- und Feiertagen um 15 Uhr eine Andacht gebetet.

Zum Fest „140 Jahre Wallfahrt in Mettenbuch“ gibt es am 1. Dezember 2016 ein besonderes Fest, dessen genaues Programm noch bekannt gegeben wird. 

Deggendorf