Festakt in Landshut
Junge Meister aus dem Landkreis Straubing-Bogen geehrt

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 21:34 Uhr
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Insgesamt 93 junge Landwirtinnen, Landwirte und Hauswirtschafterinnen aus Niederbayern, darunter neun aus dem Landkreis Straubing-Bogen, haben in diesem Jahr erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt. Im Rahmen einer Feierstunde im Landshuter Rathausprunksaal konnten sie am Freitag ihre Meisterbriefe in Empfang nehmen.

LANDSHUT/STRAUBING Für den verhinderten Landwirtschaftsminister Helmut Brunner überbrachte Ministerialrat Johann Stockinger die Glückwünsche und bescheinigte, den frisch gebackenen Landwirtschaftsmeisterinnen und -meistern, dass sie mit Einsatz, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen die höchste Stufe der beruflichen Zukunft erreicht und damit ein tragfähiges Fundament für ihre Zukunft gebaut hätten. Betriebsgröße und Produktionsumfang seien heute nicht mehr allein entscheidend, sondern vielmehr die Qualifikation und der Unternehmergeist.

Es zeige sich, dass dynamische und innovative Unternehmer besonders erfolgreich seien, wenn sie Marktlücken aufspürten, Produkte verbesserten und effiziente Produktionsverfahren entwickelten. „Es geht also nicht um ,Wachsen oder Weichen‘, sondern um die intelligente und individuelle Weiterentwicklung der Betriebe. Dafür gibt es kein Patentrezept”, so Stockinger. Den jungen Meistern bescheinigte er, dass sie sich für eine strategisch wichtige Schlüsselbranche qualifiziert hätten, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werde. Es gelte, die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen. 2050 würden voraussichtlich 70 Prozent mehr Nahrungsmittel benötigt als heute. Aber auch bei der nachhaltigen Energieversorgung, dem Ressourcen- und Klimaschutz sowie dem Erhalt der Biodiversität seien die Mitwirkung und das Knowhow der Land- und Forstwirtschaft unverzichtbar. Außerdem forderten die Deregulierung der Agrarmärkte, die Folgen des Klimawandels, die demografische Entwicklung, die schwierige Situation der öffentlichen Haushalte und die komplexen Herausforderungen seitens des Verbraucher-, Tier- und Umweltschutzes noch größere Anstrengungen vom Landwirt als selbständigem Unternehmer.

„Er muss Chancen auf den Märkten erkennen und nutzen sowie fähig sein, die damit verbundenen Risiken zu tragen”, so Stockinger und sagte die Unterstützung des Ministeriums zu, dessen Ziel es sei, den Agrarstandort Bayern zu sichern und günstige Rahmenbedingungen für die Land- und Ernährungswirtschaft auf EU-, Bundes- und Landesebene zu schaffen.

Aus dem Landkreis Straubing-Bogen haben die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt: Johannes Eyerer (Ascha/Gschwendt), Florian Fuchs (Niederwinkling), Elke Hilmer (Niederwinkling/Sagstetten), Michael Christian Landstorfer (Ascha-Gschwendt), Klaus-Peter Lichtinger (Laberweinting/Allkofen), Franz Tremmel (Falkenfels/Riederszell), Philipp Wenninger (Schwarzach/Mühlberg), Johanna Altmann (Neukirchen), Anna Maria Meier (Laberweinting/Allkofen).

Der neue niederbayerische Bauernverbandspräsident Gerhard Stadler überbrachte bei seiner „Meisterfeier-Premiere” die Glückwünsche des Verbandes und freute sich besonders über die steigenden Ausbildungszahlen in der Landwirtschaft. „Das unterstreicht, dass der Beruf modern ist und Zukunft hat.” Der Meistertitel sei ein Prädikat, das hohe Wertschätzung genieße, belege die beste Ausbildung und bleibe die Sicherheitsgrundlage für betrieblichen und wirtschaftlichen Erfolg. Die jungen Meister forderte er auf, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, die Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen und sich vor allem auch im Verband und in der Politik für den Berufsstand zu engagieren. An die Politiker appellierte er, die Bürokratisierung und die ständig neuen Auflagen einzudämmen, der Landwirtschaft mehr Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übergeben.

Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein zollte in seinem Grußwort den Meisterinnen und Meistern große Anerkennung für die erbrachte Leistung und auch für die Weitsicht, dass sich eine gute Ausbildung auszahlt, obwohl man erst einmal gehörig investieren müsse. Der Bezirk Niederbayern unterhalte mit dem Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn eine Bildungseinrichtung, die den stetig steigenden beruflichen Ansprüchen gerecht werde. Auch in Zukunft werde der Bezirk im Rahmen seiner Möglichkeiten und Zuständigkeiten alles dafür tun, dass die Qualität der beruflichen Bildung in Niederbayern auf hohem Niveau gehalten wird, versprach er. 

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