Wirtschaftsförderung
Junge Flüchtlinge sammeln erste Berufserfahrungen in einer Praktikumswoche

10.10.2017 | Stand 04.08.2023, 11:52 Uhr
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Zum ersten Mal organisierte das Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Energie und Klimaschutz im Landratsamt Regensburg heuer gemeinsam mit dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land (BSZ) eine Praktikumswoche ("PraWo") für junge geflüchtete Menschen.

LANDKREIS REGENSBURG Ziel dieses Praktikums war es, den Schülerinnen und Schülern über die Vermittlung von praxisbezogenen Fertigkeiten und Kenntnissen Berufsperspektiven zu eröffnen. 84 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 17 und 21 Jahren besuchen seit einem Jahr die fünf Vorklassen zur Berufsintegrationsklasse am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land (BSZ), welches sich in der Trägerschaft des Landkreises Regensburg befindet. In dieser Zeit stand der Erwerb deutscher Sprachkenntnisse im Vordergrund. In einem nächsten Schritt sollten nun den jungen Menschen erste Kontakte zur Berufswelt ermöglicht werden. Darin waren sich Landrätin Tanja Schweiger und die Schulleiterin des BSZ, Ernestine Schütz, einig.

Der erste Eindruck

Unterstützt von Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung traten 14 Schülerinnen und Schüler ihre Praktika an. Einige hegten den Wunsch, in sozialen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen beziehungsweise Kindergärten zu hospitieren. Andere entschieden sich für ein Praktikum in einem Elektrobetrieb, Einzelhandelsgeschäft, Dentallabor, Veranstaltungstechnik, Fliesenlegerbetrieb oder Heizung-Klima und-Sanitärbetrieb. Am Ende dieser Praktikumswoche besuchte German Sperlich von der Wirtschaftsförderung zwei Schüler, um zu erfahren, wie es ihnen ergangen ist beziehungsweise welchen ersten Eindruck die Betriebe von ihren möglichen Nachwuchskräften gewonnen haben.

Hussaini Javid, 19 Jahre alt, hat sich für ein Praktikum bei der Firma Peter und Götz GmbH, Heizung-Sanitär-Klima in Lappersdorf entschieden. Der junge Afghane durfte in seiner Praktikumswoche auf mehrere Baustellen mit und erzählte, er habe kleinere Arbeiten übernommen, wie die Isolierung von Heizungsrohren. Am letzten Tage seines Praktikums durfte der Schüler einen Mitarbeiter bei der Fertigstellung einer Wasseranlage bei einem renovierten Mehrfamilienhaus begleiten.

Praktikanten zeigen sich offen und packen mit an

Alizada Hayatullah, 18 Jahre alt, möchte Fliesenleger werden. Die Firma Hofmeier Fliesen GmbH und Co. KG aus Lappersdorf gab ihm Gelegenheit, sich zu beweisen und dieser nutzte seine Chance. Sowohl Mitarbeiter als auch die Chefin der Firma waren von der Einsatzfreude ihres neuen Mitarbeiters begeistert. Selbst die Verständigung sei kein Problem gewesen, ergänzte der Baustellenleiter. Alizada berichtete stolz, dass er für das Ausfugen der Fliesen zuständig war und sogar eine kaputte Fliese auswechseln durfte. Das Praktikum habe ihn darin bestärkt, Fliesenleger werden zu wollen.

Die Klassenlehrerin Silvia Kammereck freute sich über die Zuverlässigkeit der Schülerinnen und Schüler während des Praktikums. Viele Betriebe gaben den jungen Menschen gute Praktikumsbewertungen. Zusammenfassend, so die Lehrerin, war es für alle Schüler eine gute Erfahrung, um mit der Arbeitswelt und den Berufen in Kontakt zu kommen. Einig waren sich alle, dass diese Praktika wiederholt werden sollten. Betriebe, die dazu bereit sind, können sich gerne bei der Wirtschaftsförderung, German Sperlich, unter der Telefonnummer 0941/ 4009593 oder per Mail an wirtschaft@lra-regensburg.de melden.

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