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Judoka des TSV Abensberg starten Comeback in der 1. Bundesliga

11.07.2017 | Stand 25.07.2023, 3:07 Uhr
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Als kurz nach Weihnachten 2016 die Mail eintraf, in der André Breitbarth und Dimitri Peters mitteilten, dass sie nach Hamburg wechseln werden, war das Team des TSV Abensberg geschockt! Keiner hatte damit gerechnet.

ABENSBERG Vor allem der Weggang von Dima ist ein großer Verlust, da er nicht nur sportlich sondern auch vom Charakter ein wichtiges Teammitglied war. Die persönliche Beziehung zu dem neuen Hamburger Sponsor war entscheidend für die beiden um Abensberg zu verlassen.

Der amtierende Deutsche Meister ist somit für viele der Favorit für den Titel 2017. Dennoch herrscht beim TSV kein Trübsalblasen. Mit dem guten alten "jetzt erst recht!". Gedanken gehen die Mannen um Cheftrainer Jürgen Öchsner in die neue Saison. Ziel ist natürlich das Finale, ob es dann für den Titel reicht hängt an vielen Faktoren wie Verletzungen oder die Tagesform.

Für viele Kämpfer könnte es die letzte Saison beim TSV Abensberg sein. Kämpfer wie Kapitän Sven Maresch, Philip Graf, Christopher Völk, Robert Dumke und Dominik Gerzer haben ihre internationale Karriere bereits beendet und befinden sich teilweise schon im Berufsleben. Wie lange die meisten von Ihnen noch in der Bundesliga aktiv bleiben ist abzuwarten. Diese Kämpfer in Zukunft zu ersetzen wird die größte Herausforderung für den neuen Teammanager Fabian Seidlmeier. Der ehemalige Kämpfer hofft auf Verstärkung aus dem eigenen Nachwuchs, doch im Moment ist nur Daniel Scheller fähig mit dem Niveau der 1. Bundesliga mitzuhalten. Kämpfer aus der Region könnten diese Lücke kompensieren, Nikolas Menzl und Daniel Neuberger aus Neutraubling sind aussichtsreiche Kandidaten!

Neu im Abensberger Team ist Nationalmannschaftskämpfer Benjamin Münnich aus Köln. Für den TSV war Benjamin ein Wunschkandidat. Er soll neben Sven Maresch die Klasse bis 81 Kilo verstärken. Mit seinem 5. Platz beim Grand Prix in Düsseldorf konnte sich Benni eine EM-Nominierung erkämpfen. Bundestrainer Richard Trautmann lobte ihn zuletzt als Vorzeigeathlet, da er extrem fleißig und selbstständig an seinem Technikprofil arbeitet.

Die wichtigen Stützen im Team bleiben die Rio Starter Sebi Seidl und Marc Odenthal, dazu kommen U23-Vize-Europameister und ebenfalls EM-Starter Manu Scheibel und David Krämer.

Durch den Verlust von Peters und Breitbarth entstand eine große Lücke im Schwergewicht. Eigengewächs Dominik Gerzer wird dadurch eine hohe Bedeutung zukommen. Unterstützt wird er von ausländischen Kämpfern wie dem österreichischen Junioreneuropameister Aaron Fara. Der 19-Jährige gilt als größte Hoffnung der Alpenrepublik seit Ludwig Paischer. Ob Olympiasieger Lukas Krpalek dieses Jahr für Abensberg an den Start gehen kann ist fraglich, der junge Familienvater möchte natürlich so viel Zeit wie möglich mit seinem Sohn und seiner Frau verbringen. Die erfolgreichen Olympioniken Ilias Iliadis und Travis Stevens haben ihre Karriere beendet und konnten durch die beiden Georgier Zebeda Rhekiashvili und Beka Gviniashvili ersetzt werden. Beide sind sehr erfolgreich in das Jahr 2017 gestartet.

Für den ersten Kampftag am Samstag gegen den JC Ettlingen, kann Trainer Öchsner auf alle Deutschen Athleten setzen. Der TSV ist gegen die Badener der Favorit und ein klarer Sieg ist das Ziel! Auf Ettlinger Seite werden ehemalige Nationalkämpfer wie Soshin Katsumi und Dino Pfeiffer versuchen dem TSV Paroli zu bieten. Jedoch sind auch bei den Ettlingern viele Kämpfer in die Jahre gekommen und Trainer Alfredo Palermo muss sich um Nachwuchs kümmern. Letztes Jahr landete der JC in der Relegation, verpasste also die Play-Offs. Ob der JC ausländische Athleten mit in die Josef-Stanglmeier-Halle bringt bleibt abzuwarten. Als stärkste Kämpfer auf ihrer Liste gelten der Brite Ashley McKenzie (bis 60 Kilo) und der Grieche Roman Moustopoulos (bis 81 Kilo).

Der TSV Abensberg freut sich, endlich wieder erstklassig zu sein! Der Eintritt am Samstag ist frei und das Team hofft auf zahlreiche Unterstützung! Kampfbeginn ist um 17 Uhr. Vorab, um 15 Uhr, findet das niederbayerische Jugendmannschaftsrandori statt, vielleicht steht hier schon der eine oder andere Bundesligakämpfer auf der Matte.

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