Die ganze „Gmoa“ legt dafür zusammen:
Jetzt kriegt Passau doch noch einen Maibaum – aber in Hals!

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:11 Uhr
Stefan Brandl
−Foto: n/a

Was in der Passauer City nicht funktioniert, weil die Stadtverwaltung dagegen ist, nämlich ein Maibaum auf dem Ludwigsplatz, das geht zumindest jetzt doch noch im Passauer Stadtteil Hals – wenn auch mit Verspätung.

PASSAU/HALS Kurz vor Maien-Torschluss am Samstag 28. Mai, werden kernige Buam den Baum am Marktplatz beim Kriegerdenkmal hochhieven. Und das Schöne daran: Alle Halser haben dazu zusammen geholfen – und selbst OB Jürgen Dupper hat den Halser Maibaum zur Chefsache erklärt. So bekommt die mittlerweile bayernweit bekannte Passauer „Maibaum-Affäre“ doch noch ein kleines Happy End.

Kein Maibaum in der Passauer Innenstadt – des kann‘s ja wohl ned geb‘n, dann stellen halt wir selber einen auf. Dachten sich offenbar die Halser Bürger und schritten zur Tat. Die Ideengeber um Hans Eisner und FF-Kommandant Rudi Landegl machten gleich Nägel mit Köpfen. 20 Vereine wurde angeschrieben zur „Kommando-Sache Maibaum“ – und 19 (!) kamen! Und alle ziehen sie an einem Strang, pardon, drücken an einem Schwaiberl: Der Halser Stadtrat Chrysant Fischer spendiert den Baum, seine Stadtrats-Kollegin Silke Werts und sein Kollege Paul Kastner einen Teil des Kranzschmuckes, Bürgermeisterin Erika Träger – die FF-Fahnenmutter – ist ebenso im Organisations-Team, und Stadtrat Franz Eibl macht auch mit. Sie alle, samt den Vereinen, legen für den Maibaum zusammen. So rührig ist halt die Halser Gmoa! Und die Stadtverwaltung hat auf dem Halser Marktplatz keine Einwände gegen einen Maibaum. Ganz im Gegenteil: „Wir haben nix gegen einen Maibaum, wie es überall verlautbart wird. Das ist Quatsch“, sagt OB-Sprecher Herbert Zillinger.

Hier in Hals passe der Baum – anders als in der Innenstadt – optimal. Obwohl ja das alte Halser Marktplatz-Ensemble auch ein „Stadtbild“ ist – immerhin wurde Hals anno 1376 von Kaiser Karl IV. persönlich das Stadtrecht verliehen, wenn es auch nie wirklich ausgeübt wurde und Hals deshalb 200 Jahre später wieder zum Marktflecken wurde.

Selbst OB Dupper steigt für den Halser Maibaum in die Bütt, lud zur „Vorbesprechung Halser Maibaum“ samt Ortstermin. Der Grund: Der Baum braucht ein g’scheites Fundament – und das zu legen war für den städtischen Bauhof gar nicht so einfach. Jedenfalls: Das Fundament muss noch anständig standfest werden, deshalb der späte Maibaum-Aufstellungstermin. Was aber, so Hans Eisner, dem Brauchtum keinen Abbruch tut, Hauptsache der Baum wird im Wonnemonat Mai aufgestellt – weil, zieren wird er den Halser Marktplatz weit über den Mai hinaus.

Na dann steht ja einem zünftigen Maibaum-Fest am 28. Mai ab 14 Uhr in Hals nichts mehr im Weg. Wenn der schmucke Baum bis dahin nicht geklaut wird…

Passau