Am Samstag geht es los
Jahn-Keeper Hofmann vor Spiel bei 1860: „Sind nicht chancenlos!"

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:07 Uhr
−Foto: n/a

Vor dem Zweitliga-Auftaktspiel des SSV Jahn am Samstag beim TSV 1860 München unterhielt sich das Wochenblatt mit dem Regensburger Keeper Michael Hofmann, der 14 Jahre bei den Löwen das Tor hütete.

REGENSBURG Es war am 14. Mai gegen 23 Uhr in den Katakomben des Karlsruher Wildparkstadions: Inmitten des grenzenlosen Jahn-Jubels über den 40 Minuten zuvor realisierten Zweitliga-Aufstieg dachte Keeper Michael Hofmann schon ein paar Monate weiter: „Hoffentlich ist das Spiel bei 1860 eines der ersten – da will ich unbedingt dabei sein!“, sagte der Team-Senior, der 14 Jahre bei den Löwen unter Vertrag stand. Sein Wunsch war den Machern des Spielplans Befehl: Schon das Auftakt-Match führt den Jahn in die Allianz Arena, Hofmanns Vorfeude darauf ist immens.

Wochenblatt: Wie fühlst Du Dich wenige Tage vor dem großen Spiel?

Michael Hofmann: Ich bekomme jedes Mal wieder Gänsehaut, wenn ich drüber nachdenke oder mich mit jemandem drüber unterhalte. Seit sich im April herausstellte, dass wir wirklich eine Aufstiegschance haben, hatte ich im Kopf, dass es ein Traum wäre, nochmal gegen 60 zu spielen. Der Samstag ist der Tag der Erfüllung.

WB: Welchen Stellenwert hat dieses Spiel in der Gesamt-Betrachtung Deiner langen Profi-Karriere?

Hofmann: Einen enorm hohen. Ich hatte zwar viele Derbys gegen Bayern oder auch die Champions League-Qualifikation gegen Leeds United – doch das wird nochmal ein besonderes Erlebnis. Aber es geht ja am Samstag nicht nur um mich.

WB: Sondern vor allem auch um einen möglichst guten Start in die 2. Bundesliga. Wie stehen die Chancen darauf?

Hofmann: Wir sind nicht chancenlos. Wir wollen durchaus frech agieren, vor allem aber müsssen wir defensiv eng stehen, kompromisslos zu Werke gehen und möglichst lange die Null halten. Der Druck lastet auf 60; die haben danach zwei schwere Spiele in Dresden und Kaiserslautern, die dürfen sich gegen uns nichts erlauben.

WB: Im Jahn-Umfeld mehren sich aber schon jetzt die Stimmen der Schwarzmaler …

Hofmann: Man sollte uns schon ein paar Spiele zur Eingewöhnung geben. Mit 60, dem Auswärtsspiel bei Hertha und zwischendrin dem Pokal gegen Bayern haben wir gleich knüppelharte Aufgaben. Ich hoffe, dass uns die Region unterstützt. Natürlich wird man mit der einen oder anderen Niederlage umgehen müssen, 60 Punkte wie letztes Jahr werden es nicht – aber über die gesamte Saison gesehen haben wir auf jeden Fall die Chance, Viertletzter zu werden. Das ist das Ziel.

WB: Reicht die Qualität des Kaders dafür?

Hofmann: Man muss den Leuten vertrauen, die man hat. Mit dieser Devise sind wir letztes Jahr sehr gut gefahren. Außerdem werden ja noch Verstärkungen kommen. Auch später kann der Verein immer noch eingreifen. Es geht um sehr viel in dieser Saison. Diese 2. Liga ist ein Geschenk, das man unbedingt nutzen sollte!

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