Schweizer Konkursamt versteigert geheimnnisumwitterten Goldfund
Ist der Chiemseekessel bald Geschichte?

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:41 Uhr
Axel Effner
−Foto: n/a

Ist der Chiemseekessel aus Bayern bald Geschichte? Ab sofort steht das aus purem Gold gefertigte Gefäss offiziell zum Verkauf. Im schlimmsten Fall droht dem geheimnisumwitterten Kunstwerk der Schmelzofen. Dies meldet das MYSTERIES-Magazin in seiner neuen November-Ausgabe und zeigt erstmals detaillierte Fotos des kontroversen Fundstücks.

CHIEMGAU/RAPPERSWIL  Die »Süddeutsche Zeitung« bezeichnete ihn als »Heiligen Gral«, »Der Spiegel« als »Hitlers Nachttopf«, und National Geographic widmete ihm sogar eine eigene TV-Reportage: Seit 2006 schlummert der Goldkessel aus dem bayerischen Chiemsee im Tresor einer Schweizer Bank, nachdem ihn ein Millionenbetrüger verschachern wollte.

Jetzt steht das aus 18-karätigem Gold gefertigte Kunstwerk offiziell zum Verkauf, wie die Zeitschrift MYSTERIES in ihrer aktuellen Ausgabe exklusiv berichtet. Mindestpreis: Rund 400’000 Euro. Das entspricht in etwa dem aktuellen Goldwert. »Bisher haben sich nur wenige Interessenten gemeldet«, so die zuständige behördliche Konkursverwalterin Katharina Kuster im schweizerischen Rapperswil.

Als erstem Journalisten-Team erlaubte sie MYSTERIES, den Kessel im Tresorraum aus allen Perspektiven zu fotografieren – im Interesse der Gläubiger. Dazu Herausgeber Luc Bürgin: »Falls sich kein Direktkäufer findet, wird der Goldkessel öffentlich versteigert, um danach im schlimmsten Fall im Schmelzofen zu landen.« Vermutlich vom 1932 verstorbenen Münchner Goldschmied Otto Gahr gefertigt, könnte das innen und aussen mit mysteriösen Darstellungen verzierte Prunkstück für Heinrich Himmlers SS-Stützpunkt in der Wewelsburg (Nordrhein-Westfalen) bestimmt gewesen sein – als neuzeitlicher »Gral«. So lautet eine der spektakulärsten Thesen.

Entdeckt hatten den 28,5 Zentimeter hohen Pott mit über 50 Zentimetern Durchmesser 2001 die Münchner Schatzsucher Jens Essig und Stefan Lohmann unweit vom Ufer entfernt im Chiemsee bei Arlaching . Zwei Jahre später wurde der Goldkessel vom bayerischen Finanzministerium heimlich für 160.000 Euro an einen Münchner Anwalt verhökert. Nach einem spektakulären Betrugsprozess um den angeblichen "Heiligen Gral" des Schweizer Finanzjongleurs Dr. Marcel W. wurde der Kessel 2006 von der Schweizer Justiz beschlagnahmt. Auch im Landkreis Traunstein hatten sich Befürworter für einen Erwerb und eine genaue Untersuchung stark gemacht.

Kontaktinfos für interessierte Käufer: Kanton St. Gallen, Konkursamt, Zweigstelle Rapperswil Katharina Kuster, Neue Jonastr. 59, CH 8640 Rapperswil. Tel.: +41 - (0)58 229 82 12. Mail: katharina.kuster@sg.ch

Exklusivfotos des Goldkessels zeigt das Mysteries-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe, die am Montag erscheint (Nr. 6/2013, Nov./Dez.) und an vielen grösseren Kiosken erhältlich ist. Nähere Informationen gibt es unter www.mysteries-magazin.com.

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