Passauer Aktionsgruppe mit großem Infostand in der Stadtgalerie
Internationaler Tag: NEIN zu Gewalt an Frauen

10.07.2017 | Stand 03.08.2023, 21:04 Uhr
−Foto: n/a

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Es kann physische, psychische oder sexuelle Gewalt sein und täglich und mitten unter uns werden Frauen Opfer.

PASSAU Dabei spielen gesellschaftliche Position oder ethnische Herkunft keine Rolle. Die Statistik macht betroffen: Jede vierte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt. Und der Gewaltort ist meist der eigene Haushalt. Am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November wird genau auf diesen Missstand aufmerksam gemacht.

Eine Passauer Aktionsgruppe veranstaltet seit mehreren Jahren rund um diesen Tag verschiedene Aktionen unter dem Motto „Nein zu Gewalt an Frauen“. Daran beteiligen sich neben dem Referat Frauen in der Diözese Passau auch pro familia, das Frauenhaus Passau, der Weiße Ring, der Katholische Frauenbund Passau, das Evangelische Dekanat, Solwodi, die Stadt und Landkreis Passau, Gemeinschaft christlichen Glaubens, Amnesty International Passau sowie die VHS Passau.

„Wir wollen informieren und sensibilisieren“, erklärt Hildegard Weileder-Wurm vom Referat Frauen. „Und für uns auch ganz wichtig: Wir wollen Hilfsangebote bieten. Darum machen wir auch heuer wieder an dem Aktionstag mit und stehen in Solidarität zusammen“, betont Weileder-Wurm. Die Programmpunkte haben alle einen anderen Schwerpunkt und es geht darum, dass Frauen „frei leben ohne Gewalt“. Zum Programm gehört auch ein Film, der eine wahre Geschichte erzählt. Der Film „Das Mädchen Hirut“ wird am 24. November um 19 Uhr im Scharfrichterkino gezeigt. Er beruht auf einem juristischen Präzedenzfall, bei dem ein 14-jähriges Mädchen ihren Peiniger erschoss und wegen Mordes angeklagt wurde.

„Damit wollen wir unseren Blick in die Welt weiten“, führt Weileder-Wurm weiter fort. Beim Informationsstand in der Stadtgalerie am Freitag, den 25. November von 10 bis 17 Uhr informieren die Aktionspartner umfassend über Anlaufstellen, Hilfsangebote und vieles mehr. Wichtig sei, die Kontaktdaten bekannt zu machen, damit Betroffene bzw. Angehörige und Freunde wissen, wo sich betroffene Frauen hinwenden können. „Ein Anruf bei uns genügt“, ermutigt Hildegard Stolper, 1. Vorsitzende des Frauenhauses in Passau Opfer und Betroffene. Die Buchhandlung Pustet, die Buchhandlung Rupprecht und Kolibri werden zudem Büchertische zu diesem Thema aufstellen. „Wir wollen auch für betroffene Frauen und die Täter beten“, so Weileder-Wurm. Deshalb wird am Freitagabend um 18 Uhr in der Evangelischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus ein ökumenisches Abendgebet gefeiert.

Um Frauen zu stärken, bietet die Aktionsgruppe auch einen Selbstverteidigungskurs für Frauen an. Dieser findet am Samstag, den 26. November zwischen 10 und 15 Uhr statt und kostet zehn Euro. Interessentinnen können sich bei pro familia (Telefonnummer 0851 53121) anmelden. Abschließend wird am Samstagabend um 20 Uhr ein Benefiz-Liederabend mit Babsi Dorsch und Steffi Rösch im Café Museum veranstaltet. Der Erlös kommt dem KDFB-Fonds „Frauen in Not“ zu Gute.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bundesweit, kostenlos, rund um die Uhr: 08000 116 016.

Passau