Unfallursache noch unklar
Instandsetzung der Schleuse Riedenburg nach Havarie geht weiter – 38 Schiffe in der Warteschlange

12.06.2019 | Stand 29.07.2023, 10:46 Uhr
−Foto: n/a

Die sofort nach der Havarie am Mittwochabend, 5. Juni, angelaufenen Instandsetzungsmaßnahmen an der Schleuse Riedenburg konnten auch über die Pfingstfeiertage fortgesetzt werden. Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten einen Pfingstspaziergang, um sich vor Ort über den Schaden und die Instandsetzungsmaßnahmen zu informieren.

RIEDENBURG Für die Arbeiten mussten der Revisionsverschluss eingebaut und die Schleusenkammer geleert werden. Auch musste das 45to schwere Untertor mit einem großen Autokran ausgebaut werden, um an den beschädigten Bereich zu gelangen.

Nach Einbau eines Arbeitsgerüstes konnte Samstagfrüh der auf sechs Meter Länge beschädigte Bereich des senkrechten Stahlholms, der die wichtige Dichtleiste für das Schleusentor aufnimmt, abgebrannt und abgebrochen werden. Diese Arbeiten konnten bis Pfingstmontag erfolgreich abgeschlossen werden. Das verantwortliche Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK dankt den Anwohnerinnen und Anwohnern für Ihr Verständnis für die Belastungen durch die Abbrucharbeiten am Pfingstwochenende.

Seit Mittwochmorgen, 12. Juni, läuft der Betonabtrag des geschädigten Bereiches mit einem Hochdruckwasserstrahlverfahren. Im Hintergrund läuft mit einer anderen Art Hochdruck die Ausführungsplanung für die Verankerung des neuen Kantenschutzes. Aufgrund der hohen Kräfte, die das Bauteil aufnehmen muss und der beengten Montagebedingungen stellt diese Aufgabe eine besondere ingenieurtechnische Herausforderung dar.

Auf dem kritischen Weg ist die Herstellung des sechs Meter langen und verstärkten Stahlbauelements. Das Material muss erst noch beschafft werden und dann exakt nach der Ausführungsplanung hergestellt werden. Auch die nach der Montage auszuführenden Betonarbeiten benötigen Zeit zur Aushärtung. So muss nach aktueller Planung davon ausgegangen werden, dass die Schleuse Riedenburg trotz Feiertags- und Wochenendarbeiten noch bis Mittwoch, 19. Juni, 22 Uhr, gesperrt bleiben muss.

Für die Schifffahrt, die sich aufgrund der unplanmäßigen Sperre, bereits von Regensburg bis Hilpoltstein staut, bedeutet diese Unterbrechung große Verluste. 38 Schiffe sind derzeit betroffen, davon zehn Fahrgastkabinenschiffe.

Die Ermittlungen zur Unfallursache durch die Wasserschutzpolizei sind noch nicht abgeschlossen. Am unfallverursachenden Schiff sind keine größeren Schäden entstanden, die Besatzung und die Passagiere sind unverletzt. Es liegt keine Gewässerverunreinigung vor.

Kelheim