18. Starkbierfest: Christian Springer teilte wieder kräftig aus
In Rollator-Hausen gibt's bald Fassl mit Schraubverschluss

11.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:24 Uhr
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Das 18. Landshuter Starkbierfest ist eröffnet: Am Dienstagabend zapfte der neue Oberbürgermeister Alexander Putz, und danach zog Derblecker Christian Springer kräftig vom Leder.

LANDSHUT Er hat's einfach drauf! Christian Springer hat am Dienstagabend beim Anstich des 18. Landshuter Starkbierfestes wieder einmal bewiesen, dass er ein wahrer Meister des Derbleckens ist. Der Münchner Kabarettist langte im Bierzelt wieder ordentlich zu und verteilte verbale Ohrfeigen, das es nur so krachte.

Hier gibt's die Prädikator-Rede von Christian Springer in voller Länge zum Nachlesen:

"Liebe Landshuter. Lieber Alt-OB, lieber Neu-OB, küss die Hand! Liebe Loser von der CSU. Liebe SPD im gefühlten Aufwind. Verehrte Stadträte und Rätinnen, Vorlaute und Hinterbankler, sehr geehrte Tangenten-Fetischisten, Bürgerentscheidler, Eishockey-Stadion- und B15-Experten und -Expertinnen.

Grüß Gott miteinander!

Liebe Landshuterinnen! Herzlichen Glückwunsch! Das Bayerische Staatsinstitut für Familienforschung hat die neuesten Zahlen herausgegeben: In Bayern gibt es so viele Babys wie seit Jahren nicht mehr. UND: Die meisten Babys in Bayern gibt es wo? In Landshut! Bravo. Ein Prost auf die Starkbierzeit! Und die Landshuter Hochzeit!

Ein Wermutstropfen: Die Statistik sagt: Wir können nicht sagen, ob die Väter auch Landshuter sind – es können auch Franken, Schwaben, Oberpfälzer oder Preißn sein. Also, Burschen, saufts net soviel. Aber das Wichtigste: Machts weiter so.

Warum? Ja, damit wenigstens Eure Enkel amal in den Genuß einer Landshuter Westtangente kommen.

Jetzt sinds im Stadtrat mords stolz: Ein parteiübergreifendes Aktionsbündnis! Der neue Oberbürgermeister. Jutta Widmann, ganz vorn dro als Mutter Courage der Freien Wähler, gleich dahinter Dagmar Kaindl, die Wellensittich-Schamanin der CSU, und – bis auf SPD und Grüne – alle andern Gartenzwerg-Fraktionen ausm Stadtrat, dass man sich fragt: Ist das noch ein Aktionsbündnis oder schon die Krötenwanderung?

Und dann stehens stolz aufgemandelt in der Fußgängerzone: Also, wo man halt noch einigermaßen zu Fuß gehen kann in der Innnenstadt, ohne dass man in eine Baugrube fällt. „Wir machen ein Bürgerbegehren. Stimmen Sie mit JA. Dann kommt die Tangente.“

Ja, das glaubens doch selber nicht! Selbst wenn die Bürger Landshuts jetzt mit JA stimmen, … Ja wie geht’s dann weiter?

Dann wird 1. erst nächstes Jahr zum Sparen angefangen. Dann: reden noch amal 8 Jahr lang alle niederbayerischen Gschaftlhuber mit und diskutieren, ob man Radlfahrer auf der Tangente wirklich straffrei überfahren darf. Ich sag Ihnen was: Bis die ersten Autos fahren, hat Ihr Enkel schon die erste Scheidung hinter sich.

Und wenn dann wirklich alles ausdiskutiert ist, dann kommt der Landshuter Bausenat und braucht noch eine Raumempfindlichkeitsuntersuchung. Seit fast 60 Jahren wird im Landshuter Stadtrat über die Tangente diskutiert. Dagegen ist der Berliner Flughafen Lichtgeschwindigkeit. Wenn es in der Geschwindigkeit weitergeht, wird Landshut umbenannt:  in Rollator-Hausen!

Das Blöde ist: Bis die Tangente fertig ist, braucht niemand mehr eine Tangente. Die meisten Landshuter sind dann über 80 und dürfen nimmer Autofahren. Diesel ist verboten. Und der Dobrindt verlangt soviel Maut auf der Tangente, dass sich das grad noch die Russen-Mafia und der Eller Hans leisten können.

An dieser Stelle muß man auch amal die Naturschützer was erklären: Sie haben es einfach nicht kapiert. Der Stau ist für den Landshuter das Schlimmste, was es gibt. Heuschreckenplage, Gammelfleisch, Ebola und Sahra Wagenknecht, die Invasion Außerirdischer: Scheiß drauf, Hauptsach, koan Stau. Da interessiert kein „Grüne Lunge“-Scheißerldreck!

Wenn Du einem Landshuter sagst: Das tut mir jetzt leid: Wir haben nur noch zwei Möglichkeiten. Sie können entweder Ihre Beine behalten. Oder 2.: Sie werden nie mehr an Stau ham. Dann schreit der Landshuter voller Inbrunst: „Ja koan Stau! Sägts mir d'Haxn weg!“

Apropos: Haxn abschneiden. Wenn Sie Praktikant sind, im Klinikum, und Sie wollen pünktlich in der Arbeit sein, dann fahren Sie an der Fachhochschule um 6.38 mit dem Bus ab. Dann sind Sie zwar fahrplänmäßig um 6.53 in der Altstadt, wo aber leider der Anschlussbus Richtung Klinikum um 6.49 abfährt. Der ist also weg. Das heißt, wenn Du als Praktikant pünktlich um 7.30 Uhr am Klinikum sein willst, musst früher fahren, also mit dem Bus um 6.08 Uhr. Das heißt: Für 6 Kilometer brauchst knapp eineinhalb Stunden.

Wer in Landshut auf den Öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, fährt am besten am Tag vorher los. Weil da kannst Du Platt- und Spreizfüß ham, da bist Du Fuß schneller. Oder habts den Fahrplan vom Stoiber seinem Transrapid übernommen: in 10 Minuten vom Hauptbahnhof zum Klinikum?

Aber: Zu Fuß, das geht in Landshut ja auch wieder nicht. Denn wenn in Landshut Jugendliche zu Fuß unterwegs sind, dann hat die Frau Napf wieder Angst.

Frau Napf, Sie sagen: Sie, und andere ältere Menschen haben Angst in Landshut, wenn Gruppen entgegen kommen. „Entgegenkommende Gruppen.“ Sie, was machen Sie eigentlich bei Landshuter Hochzeit?

Angst vor jungen Leuten. Frau Napf, wissen Sie eigentlich, dass das auf Gegenseitigkeit beruht? Wissen Sie eigentlich, was für eine Heidenangst die junge Generation vor den Alten hat? Jugendliche saufen, freilich! Schauns, die Habereder heiratet aus Verzweiflung sogar den Haslinger. Aber warum? Aus Verzweiflung der jungen Menschen darüber, dass in spätestens 20 Jahr, 40 Rentner auf 2 Jugendliche kommen! Und die brauchen a Rente, die wollen Peter-Alexander-Filme – und seit Cannabis als Medizin verkauft wird, kiffen ihnen die Alten dann auch noch das schönste Gras weg. So schauts aus.

Ich seh's ja ein, es geht um die Videoüberwachung. Natürlich sagt die Polizei: Die Kriminaltiät sinkt. Straftaten nicht mehr als früher, eher weniger. Wir brauchen nicht mehr Video-Überwachung. Aber der Robert Mader von den FW sagt: Aber es geht um die „Gefühlte Sicherheit“. Jetzt wird er veräppelt. Das find ich gemein. Gerade so einer hat's doch drauf, so jemand musst Du als Profiler einsetzen. Grad, wenn die Polizei wieder sagt: Es ist nichts passiert. Dann kommt der Mader und sagt: „Herr Kommissar, ich habs genau gefühlt: 2 Einbrüche und a Schlägerei.“

Sie, wenn der Trump erfahrt, was der Mader und die Napf draufhaben, die werden im Weißen Haus als Sicherheitsberater eingestellt. Deckname: Der Schöne und das Biest.

Übrigens: Dass am Samstag die Beleuchtung zum Teil ausgefallen ist, und Sie haben schon islamistische Terroristen dahinter vermutet: Das war die „Earth Hour“. Und die Earth Hour, das sind keine Terroristen, sondern ist eine Klimaschutz-Aktion. Aber Klimaschutz gilt ja in Bayern fast als Terrorismus.

Kommen wir zum Lob! Die Region Landshut hat nicht nur die größte Schweinedichte der Welt, sondern auch Politiker von Weltrang: Hubert Aiwanger. Wenn es nach seinen Facebook-Einträgen geht, dann ist er in 3 Minuten an 25 Bauernhöfen gleichzeitig, hat aber im gleichen Moment noch 3 weltpolitische Reden an irgendwen über irgendwas. So dass viele schon sagen: Das ist der Martin Schulz der Freien Wähler. Nur ohne Effekt. Was der Aiwanger unterwegs ist, dagegen ist die Wanderhure a langweiliger Stubenhocker.

Und das Wichtigste ist ihm dabei: Die Bürgernähe. Das ist das, was den Aiwanger umtreibt. Ganz nah dro sein an den Leuten. Nur eines versteh ich dann nicht so ganz, Herr Aiwanger? Warum Sie dann unbedingt in den Bundestag wollen – nach Berlin. Landshut-Berlin, schauns amal in Ihren Diercke Weltatals, des san über 500 Kilometer! Bürgernähe ist das fei nimmer!

Wenn Sie von da dann Ihre üblichen Bürgernähe-Runden machen, kommen Ihre Facebook-Meldungen nicht mehr aus Ergoldsbach und Hohenthann, sondern aus Witnice und Klodewa. Das liegt zwar dann schon in Ihrer Nähe, ist aber mitten Polen. Das wird Ihnen nicht auffallen, weil der Dialekt ganz ähnlich von Ihrem ist.

Aber wer jetzt meint, der Aiwanger wird im Bundestag zum Hinterbänkler werden, der täuscht sich gewaltig.Die warten auf ihn. Wegen seiner außenpolitischen Fähigkeiten. Er bringt nämlich ein neues Konzept mit, wie man mit Diktatoren umgeht. Machthaber, die Journalisten und die Opposition einsperren: Da sagt der Aiwanger ganz klar: Mit dem Putin müssen wir trotzdem reden. Der Erdogan macht zwar genau das Gleiche, aber da sagt er: Haut's ihn davon!

Verstehen's? E – wie Erdogan. P – wie Putin. Aiwangers Außenpolitik ist alphabetisch geregelt. Wie das Telefonbuch. Diktatoren von A - K gehören weg. Diktatoren von L – Z soll man in den Hintern kriechen. Mit Ihnen als Außenminister und dem Alexander Hold als Bundespräsidenten hätten wir zwar keine seriöse Politik, aber für a Vorabendsendung tät's langen: Ganz früher hat das geheißen: Die Väter der Klamotte.

Aber in Landshut hamma ja ganz andere Probleme: Angenommen, Sie sind a Landshuter und wollen einkaufen, nix besonders: Butter, Milch, a Packlsuppen, und vielleicht noch a Shampoo. Gehen Sie nicht in die Innere Münchner Straße. Jetzt hat man zwar als Normalsterblicher gedacht: Nach 5 Jahr Leerstand kann doch irgendein Heini mal den Supermarkt wieder aufmachen. Ja, Sie! Sie ham ja keine Ahnung, wie kompliziert das ist. Freilich gibt’s Gscheithaferl, die jetzt sagen: "Wos isn da kompliziert?"

Kompliziert ist der CERN, der weltgößte Teilchenbeschleuniger in der Schweiz, da arbeiten 3.000 der größten Wissenschaftler rund um die Uhr. Pah! Wissenschaftler. Was brauchen wir in Landshut Wissenschaftler: Wir ham an Bau-Ausschuss. Und das sind ja nicht nur Fachkräfte, das sind ja professionelle Schläfer und Amateure. Unterstüzt von Landshuts größte Neidhammeln und Verklaghaferln.

Da gibt’s einen sogenannten Investor, der möchte da bauen, aber zu hoch und ohne Sozialwohnungen. Die Stadt genehmigt‘s. Dann kommt der Reisinger und sagt: Ihr seid ja zu blöd zum Pläne lesen. Dann passiert ihm das, was allen passiert in der Weltgeschichte beim Überbringen schlechter Nachrichten. Er wird degradiert und versetzt. Erst vom Rampf, dann vom Putz. Der Nachbar gegenüber reibt sich die Händ, der Janke ist beleidigt, am Stadtrat ist's scheißegal. Und aufn Supermarkt können wir lang warten.

Das ist keine Bürgernähe, das ist eine bodenlose Frechheit. Wenn die Landshuter Hochzeit eines Tages keiner mehr sehen will, dann machen's einfach daraus das Landshuter Supermarkt-Spektakel aus dem Jahr 2017.

Aber das ist ja noch gar nichts gegen den größten Beschiss in Landshut. Über 40 Jahre hat die CSU regiert. Und kaum regiert ein Österreicher wird Landshut beschissen. Da verspricht die Staatsregierung Container für Flüchtlinge, in einem denkmalgeschützten Gefängnis. Und kaum schaut der Landshuter Stadtrat sechs Monate später wieder nach: Stehen da keine Container. Sondern Gebäude. Ja, wundert Sie das? Die Staatsregierung hat sich halt auch gedacht: „Bei der Schnelligkeit vom Landshuter Stadtrat merken die das frühestens in drei Jahr und bis dahin ist alles wieder abgerissen.“

Aber das ganze ist keine Langsamkeit. Wenn Du an Deinem Führerschein einen kleinen Motorradl-Eintrag brauchst, dann sitzt erst amal viereinhalb Stunden im Bürgerbüro. Aber das ist eben nicht Langsamkeit, sondern der Landshuter Buddhismus. Deswegen sitzt ja da der Haslinger öfter. Der sagt sich: „Buddhismus, das ist die Lehre von der Wiedergeburt. Da setzt ich mich hin und warte solange, bis ich als Franz Josef Strauß wiedergeboren werde.“

Sie wollen hoch hinaus. Aber wenn Sie in der Geschwindigkeit weitermachen, dann müssens bald aufs Münchner Oktoberfest, 4 Maß Weißbier saufen und anschließend mitm Hubschrauber in die Jagd von Thurn und Taxis fliegen. Und dann ist alles schon wieder vorbei. Und ob Sie mit militärischen Ehren dreimal an der Münchner Feldherrnhalle vorbeitragen werden, das ist fraglich. Vielleicht werden Sie auch nur aufgebahrt, am Mittelstreifen der Westtangente.

Die CSU ist echt geprügelt hier. Die muss ich wieder aufbauen. Wenn ich denke, was Sie früher für Gäste beim Neujahrsempfang gehabt ham: Markus Söder in der Sparkassenarena. Und dieses Jahr? Dr. Möde. Professor für Christliche Spiritualität und Homiletik an der Katholischen Universität. Verstehen's mich nicht falsch: Das kann man machen. Muss man aber nicht. Das ist so, als tät AC/DC jetzt nur noch mit Xylophon auftreten.

Mir tut das ja alles sehr leid. Der Radlmeier. Wie ein Ikarus schwebte er dem Amt des Oberbürgermeisters entgegen. Und dann derbröselt's ihn so dermaßen, wie an Sepp Watschngsicht bei a Wirtshausschlägerei. Jetzt hat er, damit er nichts ganz vergessen wird, einen Antrag gestellt,  allerdings für was, was schon lange vorher durch'n Peter Dreier passiert ist.

Freilich. Doppelt beantragt, hält besser. Aber Herr Radlmeier, wenn es Ihnen schon wurst ist, was Sie beantragen, dann tät ich auf keinen Fall als Thema das „Schwerverletzungsartenverfahren“ nehmen. Sondern gleich an Weltfrieden. Da können's sicher sein, dass das noch keiner vor Ihnen im Stadtrat gemacht hat. Und wenn gar nichts mehr geht. Ergoldsbach kriegt jetzt den neuen Bahnhof zwischen Plattling und Flughafen, die suchen immer noch an Bahnwärter.

Herr Radlmeier, schauns nicht so enttäuscht, Bahnwärter – wenn Sie aus Würselen wären, wäre das eine Auszeichnung.

Damit sind wir bei Super-Gewinnern 2017. Den Polit-Champions. Der SPD. Erst mit dem Steinmeier einen SPD-Bundespräsidenten. Und gleich hinterher ist der Messias erschienen. Martin Schulz.

Frau König. A bissl müssen's jetzt aufpassen. Wer dagegen ist, dass zwielichtige Politiker ins Ausland gehen, um da Wahlkampf zu machen, der braucht a gute Ausrede, warum der Schulz nach Vilshofen kommt.

Und Sie wollen in den Bundestag. Weil Sie halt sagen, der riesige Aufschwung der SPD hat jetzt auch Landshut erreicht. Neueintritte in die Partei ohne Ende. Gut, dass Sie die heute nicht alle mitgebracht haben. Die SPD-Eintritte. Die hätten ja gar nicht alle ins Zelt reingepasst. Da hätte der Franz Widmann ja glatt drei Stühle aufstellen müssen.

Passen's bloß auf, dass Sie zum Rechnen nicht die Rechenmaschine von der CSU haben. Die ham am Aschermittwoch in Passau auch 10.000 Besucher gehabt, wo nur 3.800 erlaubt waren und 4.000 waren dann da. Das mit dem Rechnen hat an Teufel gesehen. Grad in Landshut.

Oder, Herr Putz? Wobei Sie ja nicht nur Probleme mit Zahlen haben, sondern auch mitm Anzapfen. Wie kann man Ihnen das auch nur antun. Als geborener Österreicher. Sie kennen an Heurigen und keinen Schlegel. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass Sie beim nächsten Mal a Fassl mit Schraubverschluss kriegen.

Ham Sie die CSU davongehaut, dass es nur so staubt. Sogar den Stefan Gruber von die Grünen, und der hat sich sogar doppelt aufs Wahlplakat gesetzt, und am Wahlabend sind Sie auf einen Stuhl gestiegen und haben ja gesagt: „Wir haben bewiesen, dass man vieles erreichen kann, wenn man nur daran glaubt.“ Sie san also OB, weil Sie daran geglaubt haben? Und die blöden Landshuter haben geglaubt, Sie sind gewählt.

Scheiß auf Demokratie, wenn man sich bei der FDP ins Amt glauben kann. Jetzt wäre es halt langsam Zeit, dass Sie glauben, dass Landshut keine Schulden mehr hat. Wie ham Sie eigentlich den Stadtrat bei der Haushaltssitzung rumgekriegt? Eingeschläfert? Das kann nicht sein. Das machen die von allein.

Die fressen Ihnen ja alle aus der Hand, dass man denkt: Ist das der Putz? Oder Jenny, die Miss Bayern aus Straubing?

Wenn ich denke: Haushaltsitzung vor einem Jahr. Kreditaufnahme für Investitionen: Jawoll! 12,5 Millionen Euro neue Schulden. Jawoll. Und alle waren's dafür. Bei der Abstimmung: 43:0.

Und kaum ist der Putz im Amt: Reden's alle gscheit daher: „Ja, wir können doch keine neuen Schulden aufnehmen. Das wäre ja gemeingefährlich. Wir san doch Experten.“

Das ist ja schon dreist. Den Grünen und der SPD vorwerfen, dass man keine Projekte aufnehmen kann, wo die Finanzierung nicht gesichert ist. Aber brettlbreit für die Tangente sein, wo nicht einmal ein Fuchzgerl finanziert ist. Zu sowas hat man früher nicht solider Haushalt gesagt, sondern 17 und 4.

Wie sind Sie eigentlich in dieses Amt gekommen? In Landshut. Oberbürgermeister. Aber es ist mir klar. Wie in Amerika. Da hat der Russ die Hand im Spiel gehabt. Trotzdem: ein österreichischer FDPler? Das gibt’s ja net. Und dann hab ich gewusst: Beim Trump war es der Putin persönlich. Bei Ihnen: Ein Praktikant aus Sibirien.

Egal. Think positive! Denn angesichts der Schulden wird Landshut eine neue Stadthymne kriegen. Und das Schöne ist: Die kennt eh schon a jeder von Haindling:

Landshut, oh Landshut, mir fang mer jedn Tag vo vorn o, und des Oanzige, wos zählt auf dera Welt, is a Geld. Landshut, Landshut, es is zwar traurig, aber es is woahr, des Oanzige, wos wirklich zählt auf dera Welt für di, is Geld. Es muaß zwar no wos anders gebm, auf dera Welt, irgend wos, wos no viel schener is, als ganz viel Geld. Doch wenn mer jemand frogt, wos wuist: Glück oder Geld? Dann gibt's für eahm nur oans, nur oans, wos wirklich zählt: Landshut, oh Landshut, mir fang mer jedn Tag vo vorn o und des Oanzige, wos zählt auf dera Welt, is a Geld.

PROST!"

Landshut