Bürgermeister schlägt Alarm
In Pfreimd (Landkreis Schwandorf) droht der Hausarzt-Engpass

07.07.2017 | Stand 02.08.2023, 1:42 Uhr

Der hausärztlichen Versorgung (Symbolfoto) in der Stadt Pfreimd (Landkreis Schwandorf) droht ein katastrophaler Engpass. Die Situation ist so dramatisch, dass Bürgermeister Arnold Kimmerl (ÖDP) MdB Marianne Schieder (SPD) um Hilfe gebeten hat.

PFREIMD In großer Sorge um die zukünftige Hausarztversorgung in der Stadt Pfreimd hat sich Bürgermeister Arnold Kimmerl an die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder gewandt und um Unterstützung gebeten. Sie hat nun an den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, Herrn Dr. Wolfgang Krombholz geschrieben und an ihn appelliert, zum Wohle der betroffenen Patientinnen und Patienten die Zulassung für Herrn Dr. Calabrese zu erteilen.

„Jenseits aller Planzahlen, auf die die kürzlich geänderte Bedarfsrichtlinie abziele, hat die Hausarztpraxis Dr. Bugl/Dr. Bock einen Patientenstamm, der versorgt werden muss“, merkt Marianne Schieder an. „Ich hoffe deshalb sehr, dass es in diesem wirklichen Härtefall möglich ist, eine gute Lösung und eine Stärkung der Gesundheitsversorgung in Pfreimd zu erreichen.“

Hier der Wortlaut des Schreibens:

„Sehr geehrter Herr Dr. Krombholz,

der 1. Bürgermeister der Stadt Pfreimd hat sich an mich gewandt und um Hilfe gebeten. Ich komme dieser Bitte gerne nach, da mir die örtliche Situation gut bekannt ist. Die Angelegenheit ist zwischenzeitlich auch schon in der Presse thematisiert worden (siehe beil. Artikel aus Der Neue Tag vom 7./8.09.2013).

In Pfreimd ist seit rund eineinhalb Jahren eine Arztstelle in der Gemeinschaftspraxis Dr.Bock/Dr. Bugl durch das krankheitsbedingte Fehlen und Ausscheiden von Dr. Bugl nicht besetzt. Herr Dr. Bock hat in der Zwischenzeit durch enorme Mehrarbeit die Praxis am Laufen gehalten. Er konnte vor kurzem nach langer vergeblicher Suche nach einem Nachfolger mit Herrn Dr. Calabrese einen Arzt dafür gewinnen, in der bestehenden Praxis mitzuarbeiten.

Nun wurde durch die Änderung der Bedarfsrichtlinie im KV-Bezirk Oberpfalz die Stel–le gestrichen, so dass Herr Dr. Calabrese für die Praxis in Pfreimd keine Zulassung zu erhalten droht.

Nach den mir vorliegenden Informationen wäre die Besetzung noch vor zwei Mona–ten kein Problem gewesen, da bis zum Inkrafttreten der neuen Bedarfsplanrichtlinie zum 1. Juli im Bezirk Schwandorf zwei Kassensitze nicht besetzt waren. Nach den, den aktuellen Bedarfsplanrichtlinien zugrunde liegenden, Eckdaten ist nun der Bezirk Schwandorf für Kassenneuzulassungen gesperrt.

Ebenso wie viele betroffene Patientinnen und Patienten und besorgte Bürgerinnen und Bürger kann ich nicht nachvollziehen, dass die Wiederbesetzung einer jahrelang vorhandenen Stelle nun auf so große Schwierigkeiten stößt. Die Überbelastung von Herrn Dr. Bock zeigt deutlich, dass ein zusätzlicher Arzt in der gut geführten Praxis erforderlich ist.

Sehr geehrter Herr Dr. Krombolz, ich bitte Sie ebenso herzlich wie dringend, den konkreten Fall nochmals wohlwollend zu prüfen und Herrn Dr. Calabrese eine Zulassung zu erteilen."

Schwandorf