Prognose für Landkreis Schwandorf
In 15 Jahren 50 Prozent mehr Pflegebedürftige

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 5:35 Uhr
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Die demographische Entwicklung stellt die gesamte Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen – auch im Landkreis Schwandorf. Unter anderem zählt dazu die Versorgung von Menschen, die pflegebedürftig sind.

LANDKEIS „Die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Schwandorf wird bis zum Jahr 2030 um 48 Prozent steigen", so Josef S. Mirbeth, Regionalgeschäftsführer der Krankenkasse IKK classic. Waren 2009 noch 4.534 Männer und Frauen im Landkreis pflegebedürftig, werden es im Jahr 2030 bereits 6.724 Bürger sein. Die IKK classic hat dazu Daten des Pflegereport 2030 der Bertelsmann Stiftung ausgewertet.

Verschärft wird die Situation aufgrund eines zunehmenden Pflegekräftemangels. Bereits heute wird jeder zweite Mann im Laufe seines Lebens pflegebedürftig. Bei den Frauen sind es sogar annähernd drei von vier. Werden die derzeitigen Anteile der Pflegebedürftigen in den jeweiligen Versorgungsarten - also ambulant, stationär oder Angehörigenpflege - fortgeschrieben, so ergibt sich für den Landkreis Schwandorf eine Versorgungslücke an Pflegekräften im ambulanten Bereich von 64 Prozent und im stationären Bereich von 67 Prozent im Jahre 2030.

„Jedoch werden derzeit rund 44 Prozent der Pflegebedürftigen im Landkreis von den eigenen Angehörigen betreut ", verdeutlicht Mirbeth. Viele Angehörige stellt die plötzliche Pflegebedürftigkeit eines Familienmitglieds vor große Herausforderungen und Unsicherheiten. Ein Online-Planer hilft Pflegebedürftigen und Angehörigen, die häusliche Pflege und den Einsatz eines Pflegedienstes gezielt zu planen.

Unter www.weisse-liste.de können Ratsuchende sich unabhängig und verständlich darüber informieren, welche Unterstützungsleistungen sie zum Beispiel bei der Körperpflege oder im Haushalt in Anspruch nehmen können. Zudem können sie ermitteln, welche Kosten voraussichtlich auf sie zukommen.

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