Sozialer Zündstoff
Immer mehr Sozialwohnungen brechen weg

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:28 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Eine Wohnungsnot herrscht in Landshut wohl nicht gerade. Jedenfalls nicht für den, der einen gut bezahlten Job hat.

LANDSHUT Doch viele können sich die hohen Mietkosten nicht mehr leisten. Dekan Siegfried Stelzner, Vorsitzender der Armutskonferenz, meint sogar, dass dadurch in Landshut „sozialer Zündstoff“ entstehen könnte. Tatsächlich sind die Fakten ernüchternd, die Oberbürgermeister Hans Rampf jetzte auf eine Anfrage der Stadträte Ludwig Zellner, Helmut Radlmeier und Rudolf Schnur (alle CSU) präsentierte.

Insgesamt rund 3.100 staatlich geförderte Wohnungen sind in den Jahren zwischen 1994 bis 2008 aus der Sozialbindung entlassen worden. „In den Jahren 2012 bis 2015 werden voraussichtlich 360 weitere Wohnungen wegfallen“, so Rampf.

Diesem fatalen Trend entgegenzuwirken ist nicht einfach. Denn zwar hat die Stadt Landshut in den vergangenen Jahren mehrfach Gespräche mit allen Landshuter Wohnungsbaugesellschaften wegen des Neubaus von Sozialwohnungen geführt. Auch seien laut OB den Gesellschaften mehrfach Grundstücke für den Sozialen Wohnungsbau angeboten worden. Allerdings fiel das nicht auf fruchtbaren Boden. Der Grund: Die Gesellschaften haben ihr Kapital lieber in ihre bestehenden Wohnungen gesteckt, in erster Linie, um diese energetisch zu sanieren.

Die Stadt versucht natürlich, diesen Trend zu stoppen und weiterhin in der Stadt günstigen Wohnraum anzubieten. In Frage kommt dafür das ehemalige Kasernenareal. Zudem wurde ein Runder Tisch „Sozialer Wohnungsbau“ unter Vorsitz von Bürgermeister Gerd Steinberger initiiert, der den Kontakt zu den Wohnungsbaugesellschaften und anderen Akteuren halten soll, um die Problematik in den Griff zu kriegen. Der Oberbürgermeister weiter:  „Neben der bereits erwähnten Bereitstellung von  Grundstücken zu Zwecken des Sozialen Wohnungsbaus wird im Zuge einer geplanten sukzessiven Ertü̈chtigung des städtischen Wohnungsbestandes auch die Möglichkeit der Nutzung von Nachverdichtungspotentialen untersucht, um bei gegebenenfalls erforderlich werdenden Ersatzneubauten ein höheres Potential an Wohnungen pro Liegenschaft zu erreichen.“

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