Überregional
Immer mehr Badeunfälle mit Toten: Schwimmunterricht für Flüchtlinge gefordert

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 15:52 Uhr
−Foto: n/a

392 Tote gab es im letzten Jahr in deutschen Gewässern, zählte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. Auch viele Flüchtlinge können nicht schwimmen. Nun fordern Helfer Schwimmunterricht.

REGENSBURG Am Sonntag, 5. Juli, ertrank ein 18-jähriger Flüchtling am Waldbad in Hemau. Der Mann wurde am Ufer bereits leblos gefunden und die alarmierten Rettungskräfte konnten ihm nicht mehr helfen. Nun fordern viele Flüchtlingshelfer, dass die Flüchtlinge Schwimmunterricht erhalten sollen. Während sich die meisten Deutschen vor allem auf die Sommerferien freuen, um sich an den Seen in der Region abzukühlen, meiden einige Flüchtlinge Gewässer, weil sie entweder nie schwimmen gelernt haben oder noch traumatisiert sind von ihrer Flucht über das Mittelmeer. Die entsetzlichen Tragödien auf hoher See überschatteten auch in die Deutschland für längere Zeit die Nachrichten. 

Mit dem Schwimmunterricht haben die Flüchtlinge nicht nur eine Chance, sich abzukühlen, sondern nehmen auch teil am öffentlichen Leben und können sich so besser integrieren. Dass viele Menschen in Deutschland nicht schwimmen können, machte Anfang des Sommers Schlagzeilen, als die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft in einem Bericht von 392 Toten im vergangenen Jahr sprach, die in den Gewässern ums Leben gekommen waren. Auch entbrannte im Juli die Diskussion, dass immer mehr Kinder nicht mehr schwimmen lernen. Vielleicht besteht hier die Chance, das Schwimmen wieder attraktiver zu machen und Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft gut zu integrieren – mit einem einfachen Schwimmunterricht für Nichtschwimmer.

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