Ein eingespieltes Trio
Im Dienst der heimischen Wirtschaft

05.07.2017 | Stand 27.07.2023, 10:18 Uhr

Wirtschaftsförderung im Landkreis Deggendorf

DEGGENDORF Wirtschaftsförderung ist zwar eine freiwillige Leistung, aber dennoch heute fast ein Muss für den Landkreis“, weiß Landrat Christian Bernreiter. Die geradezu klassische Hauptaufgabe der kreiseigenen Wirtschaftslobby ist das sogenannte Standortmarketing. Die Wirtschaftsförderer kümmern sich dabei um die Bestandsbetreuung der heimischen Unternehmen sowie um eine aktive Ansiedlungspolitik von Firmen. Aber auch neue Herausforderungen kommen hinzu, wie das Clustermanagement, die Technologie- und Innovationsförderung oder die Ansiedlung von Creative Industries, ebenso wie Netzwerkarbeit und die Kooperationen mit größeren räumlichen Einheiten. „Mit Wirtschaftsförderer Maximilian Ertl, Regionalmanager Herbert Altmann und der LEADER-Geschäftsführerin Michaela Karbstein haben wir im Landkreis Deggendorf ein gut eingespieltes Trio. Wir sind personell gut aufgestellt“, so die Einschätzung des Landkreischefs. Sie arbeiten effektiv daran, die Wirtschaft im Landkreis weiterzuentwickeln und den technischen Fortschritt in unserem ländlichen Raum zu forcieren. Die im Landratsamt installierte Wirtschaftsförderung sowie das 2007 ins Leben gerufene Regionalmanagement, übrigens eines der ersten in Bayern, sehen sich als zentrale Anlaufstelle, wenn es um Förderberatung, Regionalentwicklung, Netzwerke und Kooperationen geht. „So unterschiedlich die Projekte, so unterschiedlich sind auch die Fördermöglichkeiten. Wir suchen auf Anfrage in allen möglichen Programmen der EU, des Bundes und des Landes nach dem Passenden“, berichtet Max Ertl aus der Praxis, denn „wir verstehen uns als Dienstleister für die heimische Wirtschaft und wollen zukunftsorientiert arbeiten.“ Im investiven Bereich kommen für Wirtschaft und Tourismus die Regionalförderung in Frage, ebenso überregionale Kooperationen über Interreg oder die Kleinprojektefonds Bayern-Tschechien oder Bayern-Österreich. Im Bereich Soziales, Bildung, Beschäftigung und soziale Integration bietet sich der Europäische Sozialfond an. Und für die Entwicklung ländlicher Räume gibt es LEADER als Förderinstrument. „In der letzten Förderperiode konnten wir beispielsweise für die Region 1,1 Millionen Euro locker machen für ein Gesamtinvestitionsvolumen von 2,3 Millionen Euro. Damit entstanden u. a. der GEHsundheitsweg auf der Rusel, das Schiffsmeisterhaus in Deggendorf, der Barockgarten in Metten, das Bürgerhaus in Aholming oder neue Medien Hirschensteingemeinden sowie die Internetseite „rundherum-Gsund“, bilanziert Karbstein. „Dank guter Vernetzung und verschiedenen Kooperationen können wir auf ein großes Wissen zurückgreifen“, stellt Ertl klar. Dazu gehören die Hochschule für angewandte Wissenschaften, der Innovations- und Technologie-Campus, die Kammern, Fachbehörden und innovative Unternehmen. "Wir knüpfen Kontakte und vernetzen Wissen sowie Ideen." Aktuelle Beispiele in nächster Zukunft sind Treffen der Wirtschaftsvertreter aus den umliegenden Landkreisen bei einem Kooperationsworkshop an der Hochschule oder der 10. Deggendorfer Unternehmertag im Oktober. Zudem arbeitet die Wirtschaftsförderung eng mit den bayerischen Clustern zusammen und stellt Kontakte zu den Firmen her, die dadurch von der Clusterarbeit des Freistaates Bayern profitieren können. Das Projekt „ProfOrt - Professoren vor Ort“ basiert auf einer Idee der Wirtschaftsförderung und will die Zusammenarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen mit der Hochschule stärken. Hierzu besuchen fachspezifische Professoren die jeweiligen Betriebe vor Ort, geben Anregungen für Effizienzsteigerungen, innovative Lösungen und Neuausrichtungen und informieren über die vielfältigen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Hochschule. Als seine zentrale Aufgabe sieht Regionalmanager Altmann es an, die Lebensqualität langfristig in der Region zu sichern und zu optimieren, z. B. durch neue Impulse für ein attraktives Arbeits- und Wohnumfeld. Dabei werden nicht nur Projekte entwickelt sondern auch mit umgesetzt. Aktuelles Bespiel ist die Suche nach den Fachkräften von morgen. „Wir unterstützen daher den neuen Verein „TfK – Technik für Kinder“, so Altmann. Er soll Kinder und Jugendliche für Technik begeistern und somit die „Manpower von morgen“ an die Region binden. Mit dem hauseigenen kostenlosen Newsletter informiert das Wirtschaftsförderungsteam regelmäßig über neue Projekte und Förderprogramme. Wer gerne in den Verteiler mit aufgenommen werden möchte, kann sich unter wirtschaftsfoerderung@lra-deg.bayern.de anmelden. „Unser Anspruch ist: Ein geht nicht, gibt es nicht. Auch wenn wir natürlich nicht zaubern können“, so das Credo der drei Wirtschaftsverantwortlichen im Landkreis. Deshalb raten sie Existenzgründern und den rund 9000 Unternehmen im Landkreis, sich kostenlos und unverbindlich beraten zu lassen. Und zwar schon am besten bevor unternehmerische Entscheidungen getroffen wurden.

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