„Eindeutige Schieflage“
Ilztalbahn vermisst Förderung von Bahn und Bus im Nationalpark

02.08.2018 | Stand 31.07.2023, 3:45 Uhr
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Die Ilztalbahn GmbH sieht in der Verteilung der 30 Millionen Euro für den Nationalpark Bayerischer Wald im Rahmen des Programms „Naturoffensive Bayern“ eine eindeutige Schieflage.

WALDKIRCHEN „Es ist doch im höchsten Maße unausgewogen, dass eine Nationalparkförderung zu mehr als 2/3 aus reinen Straßenbaumaßnahmen besteht“, so Prof. Dr. Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH. „Für die Förderung umweltfreundlicher und nachhaltiger Mobilität gerade in einer Nationalparkregion hat man dagegen keinen Euro übrig“, so Schempf weiter.

„Unsere Kritik richtet sich dabei nicht gegen die Sanierung von Straßen – wir stören uns aber daran, dass so etwas nicht über die allgemeinen Verkehrshaushalte finanziert wird.“ Als „echte“ Unterstützung des Nationalparks sieht die Ilztalbahn die Modernisierung und energetische Sanierung von Einrichtungen des Nationalparks an, wie z. B. das „Hans-Eisenmann-Haus“, das „Haus zur Wildnis“ und das Wildniscamp am Falkenstein. Auch die Herstellung der Barrierefreiheit für das gesamte Tierfreigelände sowie die Verbesserungen bestehender Wander- und Radwege werden begrüßt. Aber die Verbesserungen bei den Kernaufgaben des Nationalparks machen ja weniger als 1/3 der jetzigen Sonderförderung aus.

Aus Sicht der Ilztalbahn, einer ehrenamtlich betriebenen Bahnlinie mit Anbindung an den Nationalpark von Süden/Passau her, ist eine Ausweitung der Freizeit- und Tourismusverkehre - insb. beim Igelbus - zwingender Bestandteil eines Nationalparkkonzepts.

„Warum sieht es eigentlich das bayerische Kabinett nicht als seine politische Aufgabe an, den Anteil der Bahn- und Busfahrer in der Nationalparkregion durch einen attraktiveren Bahn- und Busverkehr zu fördern?“ so Schempf. „Weder bei der Einführung des Ein-Stunden-Takts zwischen Zwiesel und Grafenau noch bei einer attraktiven saisonalen Anbindung des Nationalparks an den ICE-Bahnhof in Passau geht irgendetwas weiter.“

Passau