Sechs Tore von Matthias Rothhammer
IHC Atting sichert sich vorzeitig die Meisterschaft

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 3:21 Uhr
Michael Bauer
−Foto: n/a

Der Inlinehockeyclub IHC Atting hat sich durch einen Sieg beim ärgsten Verfolger vorzeitig den Meistertitel gesichert.

ATTING Der IHC Atting ist Meister der Inlinehockey-Regionalliga Süd-Ost. Am Samstagabend gewannen die Wölfe auch bei den heimstarken Verfolgern aus Pleystein vor mehr als 50 mitgereisten Fans mit 8:4 (2:1, 3:1, 3:2) und sicherten sich vorzeitig den Meistertitel. Alle 13 Spiele der Saison wurden bisher gewonnen. Das abschließende Spiel in Marktoberdorf nach der Sommerpause hat nur noch statistischen Wert.

Weithin sichtbare Matchwinner in einem intensiv geführten Spiel waren Matthias Rothhammer, der sechs der acht Tore erzielte, Kapitän Fabian Hillmeier (vier Punkte) und Torhüter Daniel Filimonow, der auch scheinbar unhaltbare Schüsse der starken Pleysteiner Offensive zunichte machte. Nachdem er schon im ersten Drittel die 2:1-Führung mit starken Paraden festgehalten hatte, bildete eine fünfminütige Unterzahl ab der 32. Minute den Höhepunkt – mehr als eine Minute waren die Attinger dabei sogar zwei Feldspieler weniger. Filimonow ließ fast keine Abpraller zu und hatte Schoner und Fanghand beinahe überall – was etliche Male für ungläubige Blicke oder Kopfschütteln bei den Piranhas-Spielern sorgte.

Doch es gab noch mehr Matchwinner: „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, fasste Coach Markus Alzinger zusammen. „Jeder hat für jeden alles gegeben. Das konnte man auf der Bank auch hören. Wenn einer nicht mehr konnte, ist der nächste eingesprungen. Sie haben sich alle gegenseitig unterstützt.“ Gerade im hektischen zweiten Drittel in der erst Matthias Rothhamer die Fünf-Minuten-Strafe absitzen musste, gab es Sonderschichten für die Unterzahlformation. Auch Filimonow brauchte gegen Ende eine Auszeit des Coaches zum kurzen Durchschnaufen. Kurz zuvor hatte er noch einmal sensationell mit der Fanghand pariert.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Attinger bereits mit 4:2 in Front. Rothhammer (2./12.) nutzte früh zweimal ein Powerplay aus, Pleystein traf bei drei gegen drei zum zwischenzeitlichen 1:1. Fabian Hillmeier bei doppelter Überzahl mit Powerplay-Tor Nummer drei (21.) und erneut Rothhammer mit einem Alleingang sorgten nach 25 Minuten schon für das 4:1, ehe erneut Daniel Bienek zum 2:4 traf. Nach seiner abgesessenen Strafe war es Rothhammer selbst, der zum 5:2 traf, wenig später kassierte Bienek für einen Ellbogencheck gegen Hillmeier dann eine roteKarte. Eine weitere Strafe der Gastgeber brachten den Attingern kurz nach Wiederbeginn eine doppelte Überzahl ein, die erneut Hillmeier zum vorentscheidenden 6:2 nutzte.

Zwar gelang Marcel Waldowsky gleich danach Treffer Nummer drei für Pleystein, ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg aber in der Folge nicht mehr: Auch eigene Strafzeiten überstanden die Attinger dann dank eines weiter stark haltenden Filimonow und einer mit viel Übersicht und Einsatz spielenden Defensive sowie viel Willen im Zweikampf. So konnte auch das Fehlen von Florian Meichel und Christoph Wittenzellner (beide nach dem Augsburg-Spiel gesperrt) kompensiert werden. Rothhammer machte mit seinen Toren Nummer fünf und sechs alles klar, der Schlusspunkt von Waldowsky war nur noch Ergebniskosmetik.

„Ich bin so froh, dass wir das Spiel heute gewonnen haben – super, einfach geil“, sagte Alzinger, der nach dem Spiel gleich mehrere Bierduschen über sich ergehen lassen musste. Noch lange nach dem Spiel feierte die Mannschaft mit den Fans vor dem Weidener Stadion, bevor man dann die Heimreise antrat – übrigens noch ohne Pokal. Den gibts dann erst im September in Marktoberdorf. Durch die Meisterschaft in der Regionalliga hat man sich sportlich auf für die 2. Bundesliga qualifiziert. Bis Ende Oktober muss der Verein dem deutschen Verband ISHD mitteilen, ob man in den Bundesliga-Bereich zurückkehrt.

Pleystein: Herz (Völkl) - Martin, Waldowsky (2/1), N. Kroschinski (0/1), K. Kroschinski (0/2), Schopper, Stolz, Walbrunn, Bienek (2/0), Groz, Zellner, Kick, Dürr

IHC Atting: Filimonow (Stadler) - Hillmeier (2/2), Mat. Rothhammer (6/1), Deichslberger, Eisenschink, Kettl, R. Kuhnle, Miazga, Nissen, Mar. Rothhammer, M. Schneider, L. Schneider (0/1), C. Prasch (0/1), D. Kuhnle, Bogner (0/3).

Schiedsrichter: Einfeldt (Augsburg), Grau (Höchstadt); Strafzeiten: Pleystein 17 + Matchstrafe gegen Bienek, Atting 27, Zuschauer: 150. 

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