Tracht des Jahres gekürt
Holzhausen: Horst Seehofer beim Kostümball der Brauchtumspfleger

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 12:24 Uhr
−Foto: n/a

Am Samstag hat der Deutsche Trachtenverband in Holzhausen die Tracht des Jahres gekürt. Der Brauchtumsfeier stattete auch der bayerische Ministerpräsident, Horst Seehofer, einen Besuch ab.

GEISENHAUSEN Der Deutsche Trachtentag war am Wochenende im Trachtenkulturzentrum Holzhausen (Gemeindebereich Geisenhausen) zu einer dreitägigen Tagung zusammengekommen, in deren Rahmen der Hinterskirchener Holzlandtracht der Titel "Tracht des Jahres 2016" verliehen wurde. Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich als Ehrengast der Veranstaltung gut gelaunt und verstand es, die Mitglieder des Deutschen Trachtenverbandes (DTV) zu unterhalten. "Ich freue mich, heute in Holzhausen zu sein. Morgen bin ich in Berlin bei Bundeskanzlerin Merkel. Ich brauche nicht zu betonen, dass ich mich heute besonders wohl fühle", flachste der bayerische Landesvater am Samstagnachmittag in seiner Ansprache. Anschließend dankte er dem DTV und seinen Landesverbänden für die Pflege des deutschen Brauchtums. Denn, so Seehofer: "Zukunftsstärke braucht Traditionsstärke." Wer sich seiner Wurzeln besinne, schaffe ein "Wir-Gefühl", das besonders die Bürger im "Trachtenland Bayern" zu schätzen wüssten, so der Ministerpräsident.

Der Trachtenverein Hinterskirchen, der aus dem Landkreis Landshut kommt und sich heuer über den Titel "Tracht des Jahres" freuen darf, wurde 1947 gegründet. Die Kleiderstücke, die er präsentiert, zeugen vom "Wohlstand durch Land- und Forstwirtschaft" in der Mitte des 19. Jahrhunderts, so der DTV in seiner Laudatio. Sie sind originalgetreue Nachbildungen und wurden bereits im Vatikan vorgeführt sowie im Rahmen des G7-Gipfels auf Schloss Elmau im Jahr 2015. Ganz im Sinne der Holzlandtrachtler, forderte DTV-Präsident Knut Kreuch seine Mitglieder auf, klar Zukunftsposition für Heimat und Tradition, für ein modernes Weltbild zu ziehen. Kreuch: "Wir leben nicht gestern, weil wir Werte schützen, wir leben heute, weil wir das Morgen lieben."

Kreuch, der Oberbürgermeister der thüringischen Stadt Gotha ist, bot zudem den in Deutschland ankommenden Flüchtlingen die Hand und verglich die Herausforderungen in der Asyl-Krise mit der einstigen Integration der Egerländer, Donauschwaben oder Schlesier nach dem Zweiten Weltkrieg.

Bei der Verleihung der Tracht des Jahres waren auch Geisenhausens Bürgermeister Josef Reff, die Landtagsabgeordneten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Ruth Müller (SPD) sowie der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) zugegen. 

Landshut