Umzug
Herzig: Storchenpaar bekommt neues Domizil am Rathaus-Dach

08.07.2017 | Stand 28.07.2023, 5:12 Uhr
−Foto: n/a

Ein neuer Horst fürs Burglengenfelder Storchenpaar: Am Mittwoch haben Mitarbeiter des Bauhofs auf dem Dach des historischen Rathauses der Stadt im Landkreis Schwandorf eine neue Horst-Konstruktion installiert.

BURGLENGENFELD Das bislang auf dem Kamin des Berr-Hauses an der Hauptstraße residierende Storchenpaar soll damit zum Umzug aufs Rathausdach bewegt werden. Dahinter steckt eine konzertierte Aktion der Stadt Burglengenfeld, der Regierung der Oberpfalz und des Landesbunds für Vogelschutz.

Im Juni 2012 waren die beiden Adebare erstmals auf dem Kamin des Berr-Hauses gesichtet worden. Im vergangenen Jahr kamen die Störche wieder und richteten sich gemütlich ein. Während viele Schaulustige vom Marktplatz aus das Treiben der Vögel interessiert und amüsiert beobachteten, hatte die Hausbesitzer-Familie Schmalzl ernsthafte Sorgen:

Laut Fachleuten bestand die Gefahr, dass sich aufgrund der Abdeckung des Kamins durch das Storchennest giftige, gesundheitsgefährdende Gase im Haus verteilen. Zudem landete die Notdurft der Vögel meist „direkt auf unserer Terrasse“, so Andrea Schmalzl.

Bürgerbüro-Leiter Gerhard Schneeberger nahm daher Kontakt auf mit der Naturschutzbehörde und der Vogelauffang- und Pflegestation des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in Regenstauf. Christine Rapp von der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung der Oberpfalz machte sich schließlich mit Stadtbaumeister Franz Haneder und beraten von Dr. Christian Stierstorfer, Leiter der Bezirksgeschäftsstelle des LBV, an die konkrete Umsetzung des „Umzugsprojekts“.

Die Horst-Konstruktion schuf die Firma Gietl aus Kallmünz, die dafür anfallenden Kosten wurden aus Mitteln des Freistaats Bayern bestritten. Im Gegenzug erklärte sich die Stadt Burglengenfeld bereit, für die Montage des Horst-Unterbaus am früheren Sirenenmast auf dem Rathausdach zu sorgen.

Und so kam am Mittwoch die Drehleiter der FFW, gesteuert von Peter Hartl, zum Einsatz. Die Montage auf dem Dach erledigten die Bauhof-Mitarbeiter Gerhard Greiner, Christian Bußler und Josef Beer. Christine Rapp und Christian Stierstorfer machten sich zusammen mit Franz Haneder persönlich ein Bild von den Arbeiten.

„Ich finde es toll, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Burglengenfeld so rund gelaufen ist“, sagte die Biologin in Diensten der Regierung. Denn es musste schnell gehen: Schon Anfang März könnten die Störche aus ihrem Winterquartier (vermutlich in Afrika) nach Burglengenfeld zurückkehren.

Eine Garantie kann natürlich niemand geben, aber die Fachleute gehen davon aus, dass die Störche die Einladung zum Umzug aufs Rathausdach annehmen werden, sofern sie nach Burglengenfeld zurückkehren. Die Familie Schmalzl hat unterdessen eine Firma beauftragt mit dem Abbau des bisherigen Horstes auf dem Berr-Haus. „Die Störche fühlen sich bei euch sicher wohler“, sagte Andrea Schmalzl im Gespräch mit Mitarbeitern des Rathauses.

Bürgermeister Heinz Karg erinnerte daran, dass es seit geraumer Zeit Pläne für ein Storchennest auf dem Rathaus gebe. „Ich bin froh, dass wir diese nun umsetzen konnten. Und unserer ohnehin schon positiven Bevölkerungsentwicklung schadet es sicher nicht, wenn der Klapperstorch seinen neuen Wohnsitz in der historischen Altstadt bezieht. Wir werden aufmerksam beobachten, ob es klappt mit dem Umzug.“

Schwandorf