BSH in Traunreut feiert neuen Produktionsrekord
Herdentwicklung im Virtual-Reality-Labor

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:02 Uhr
Gabi Rasch

Der Standort der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Traunreut kann auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2011 zurückblicken. Mit 2,1 Millionen produzierten Geräten im Herdebereich erzielte der Standort ein historisches Rekordergebnis.

TRAUNREUT Bei den Warmwassergeräten konnte mit 270.000 Stück im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls eine Steigerung erzielt werden. Die Aussichten für dieses Jahr schätzt der Traunreuter Werkleiter Günter Striegel weiter positiv ein.

Das erfreuliche Ergebnis sei mitunter auf den Absatzmarkt in Russland zurückzuführen, der der Traunreuter Herdefabrik im zweiten Halbjahr 2011 sehr gute Aufträge beschert habe, sagte Striegel im Rahmen eines Pressegespräches. Damit zähle Russland neben Deutschland, Frankreich, Skandinavien und Spanien zu den „Top fünf”-Ländern, die Traunreut mit Herde bedienen konnte. Striegel hofft, dass dieser Trend auch 2012 anhält. Denn die durchwegs positive Entwicklung wolle der Standort 2012 fortschreiben. „Wir sind gut gestartet und fahren noch die 40-Stunden-Woche.“

Was das zweite Halbjahr bringen werde, sei jetzt noch nicht einschätzbar. Ziel sei es, die Zwei-Millionen-Grenze bei den Geräten im Herdebereich wieder zu knacken. Derzeit sind in dem größten Werk des insgesamt elf Standorte umfassenden, weltweiten Produktbereichs Herde der BSH etwa 2.480 Mitarbeiter beschäftigt. Neben 70 Ingenieuren und Kaufleuten wurden im vergangenen Jahr auch knapp 40 Mitarbeiter in der Produktion neu eingestellt.

Stolz ist die Werksleitung auch darauf, mit dem „Filtrino“ ein neues Produkt auf den Markt gebracht zu haben, das am Standort entwickelt und produziert wird. Der Filtrino – eine Kombination aus Wasserfilter und Premium-Wasserkocher - werde nach Einschätzung Striegels auch in den Folgejahren ein attraktives Gerät bleiben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 wurden auch bedeutende Investitionen getätigt. Die Gesamthöhe, die in den Standort Traunreut investiert wurde, bezifferte der Standortleiter auf über 21 Millionen Euro. 6,6 Millionen davon wurden in den Herdebereich investiert. Unter anderem wurden zwei neue Pressen für rund 4,4 Millionen Euro angeschafft, eine Fünf-Achs-Fräsmaschine und ein neuer Flachteilofen, der 2012 eine Energieeinsparung von einer Million Kilowattstunden verspricht. Fest in den Entwicklungs-Prozess mit eingebunden wurde ein „Virtual Reality“-Labor. Diese digitale Produktentwicklung ermöglicht es, Produkte und Prozesse, die noch nicht real existieren, durch eine räumliche Visualisierung erlebbar zu machen.

Trotz eines wirtschaftlich unsicheren Umfeldes, wird der Standort auch heuer wieder kräftig investieren. Um eine nachhaltige Logistik zu betreiben und die Lkw-Fahrten weiter zu reduzieren, setzt der Standort weiterhin auf die Bahn. Im zweiten Quartal soll heuer schrittweise mit dem Bau eines Container-Terminals begonnen werden und damit quasi das letzte Mosaiksteinchen des Bahnausbaus gesetzt werden.  Das Terminal soll im südöstlichen Bereich des Fabrikgeländes entstehen.

Als attraktiver Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb bekannt, werden heuer alle abschließenden Auszubildenden unbefristet übernommen und 16 neue Auszubildende eingestellt. Ab September wird auch erstmals eine Ausbildung zum Mechatroniker angeboten.

Berchtesgadener Land