Regierung reagiert
Helferin schlägt Flüchtlingskind – Rauswurf aus dem Regensburger Ankerzentrum!

10.04.2019 | Stand 13.09.2023, 0:09 Uhr
−Foto: n/a

Im Ankerzentrum in Regensburg kam es zum Eklat: Eine ehrenamtliche Helferin hat ein Schulkind geschlagen! Wie die Regierung reagiert, wie es dazu kommen konnte:

REGENSBURG Im Ankerzentrum in Regensburg ist die Lage sowieso angespannt. Hierher kommen ja ohnehin nur Migranten mit geringer Bleibeperspektive. Jetzt ist zudem etwas passiert, das viele Menschen dort entsetzt: Einer Helferin ist die Hand ausgerutscht, sie hat ein Flüchtlingskind geschlagen. Das Ankerzentrum in Regensburg ist nicht unumstritten. Dabei sind die Ankerzentren eine der Prestige-Einrichtungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer, der damit die Flüchtlingskrise in den Griff bekommen wollte. Im August 2018 wurde das Regensburger Ankerzentrum als eines von bayernweit sieben eröffnet. Seither werden hierher Menschen gebracht, die kaum oder geringe Bleibeperspektiven in Deutschland haben. Dementsprechend angespannt ist auch die Atmosphäre in dem Ankerzentrum in der Bajuwarenstraße. Hier, auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne, schützen hohe Zäune die Bewohner vor möglichen Übergriffen. Jeder der Untergebrachten darf sich allerdings frei bewegen, deshalb kommt es immer wieder vor, dass die Grenzpolizei hierher festgehaltene illegale Migranten bringt, die anschließend untertauchen.

Doch bereits seit der Eröffnung der Einrichtung beharrten die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und ihre Kollegin Landrätin Tanja Schweiger darauf, dass die Kinder der Einrichtung in eine Schule gehen. 1.200 Personen sind seit der Eröffnung im Ankerzentrum gewesen, mehr als 300 wurden abgeschoben, 700 sind freiwillig ausgereist. Derzeit leben knapp 400 Menschen hier, die meisten aus Äthiopien, Nigeria und dem Irak. Viele davon sind Kinder.

Und genau bei den Schwächsten hat es jetzt einen Übergriff gegeben, der die Behörden beschäftigt. Nach Informationen dieser Zeitung hat eine Flüchtlingshelferin ein Kind in der Einrichtung geschlagen. Markus Roth, Sprecher der zuständigen Regierung der Oberpfalz, bestätigt den Vorfall: „Es ist leider richtig, dass es in der Einrichtung in der Bajuwarenstraße seitens einer freiwilligen Hilfskraft zu einer Handgreiflichkeit gegenüber einem Kind kam“, sagte Roth. Dieser Vorfall habe sich allerdings nicht im Rahmen des Regelunterrichts ereignet, da die schulpflichtigen Kinder aus dem Regensburger Ankerzentrum im Grund- und Mittelschulbereich allesamt Regelschulen besuchten. „Der Vorfall ereignete sich im Rahmen eines freiwilligen Angebots zur Schulvorbereitung, das eingerichtet wurde, um Kindern aus dem Ausland, die erst drei Monate nach ihrer Ankunft die Regelschule besuchen dürfen, bereits ab dem ersten Tag Zugang zur Bildung zu gewähren“, so der Sprecher der Regierung. „Während der Betreuung, so wurde es geschildert, sei der ehrenamtlichen Person die Hand ausgerutscht. Sie hat ihr Fehlverhalten eingesehen und unmittelbar mitgeteilt.“

Gott sei Dank blieb das Kind unverletzt

Nach Angaben des Sprechers blieb das Kind zwar unverletzt. Doch man könne keinerlei Gewalt von Seiten der Regierung dulden, „insbesondere nicht gegenüber Kindern, und wir gehen aktiv dagegen vor“, so der Sprecher. Die freiwillige Zusammenarbeit wurde sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls beendet und der ehrenamtlich engagierten Person der weitere Umgang mit Kindern auf dem Gelände der Ankereinrichtung untersagt. Über die Ereignisse vor der Tat, also ob das betroffene Kind die Helferin in irgendeiner Form provoziert hat, ist indes nichts bekannt. „Wie es zu dem Vorfall kam, können wir im Nachhinein nicht mehr beurteilen“, schloss der Sprecher.

Regensburg