BR-Studie:
Heimatverbunden, bodenständig, gesellig: So san mir Oberpfoilzer!

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 14:14 Uhr

Wie die Bayern ticken – das fand der Bayerische Rundfunk in seiner BR-Bayernstudie 2012 heraus. 3501 Bayern antworteten auf Fragen der Tradition, der Bodenständigkeit und der Religion. Lesen Sie, was die Oberpfälzer antworten.

REGENSBURG Ein ganz besonderer Dialekt Über den Dialekt des Oberpfälzers werden gerne Witze gerissen. Zum Beispiel mit der Frage: „Wie bringt man einen Oberpfälzer zum Bellen?“ - Antwort: „Freibier!“ rufen, dann schreit der Oberpfälzer „Wou? Wou?!“ Wenn auch nicht besonders lustig, so trifft der Witz zumindest den Kern des oberpfälzischen Dialekts: Die bellenden Laute, die Sprachwissenschaftler als „gestürzte Diphtonge“ bezeichnen. Selbst eingefleischte Bayern aus anderen Regierungsbezirken verstehen nicht alles, was der Oberpfälzer zu sagen hat. Weil der Dialekt sogar innerhalb des Freistaats etwas ganz Besondereres ist, liebt die Oberpfalz ihre regionale Sprache sehr. Wer´s nicht versteht, kann unter „Sprachkurs Oberpfälzer Dialekt“ bei youtube.com einen Crash-Kurs belegen.

„Wir glauben an den lieben Gott und ham auch immer Durst!“ So tönt es spätestens zur „Wies´n-Zeit“ wieder aus allen bayerischen Bierzelten. Religion ist in Bayern seit jeher weit verbreitet. In der Oberpfalz legen die Menschen besonders viel Wert auf ihren Glauben: In der Kategorie „Religion“ belegen die Oberpfälzer den Spitzenplatz. Ob in der Oberpfalz auch mehr Bier getrunken wird als in anderen Teilen Bayerns, wurde nicht gefragt. Fest steht aber, dass die Oberpfälzer ihr untergäriges „Zoigl“ für das beste Bier der Welt halten.

I gej do nierd weg! Der Anteil derer, die von klein auf in der Oberpfalz leben, ist größer als im Rest Bayerns. Bei der Befragung durch den Bayerischen Rundfunk gaben die Oberpfälzer überdurchschnittlich oft an, dass sie auf ihre Region stolz seien und sich nicht vorstellen könnten, in einem anderen bayerischen Bezirk oder gar in einem anderen Bundesland zu leben. 86 Prozent der Befragten leben „sehr gern“ in ihrem Heimatort. Die Mentalität und das Zusammengehörigkeitsgefühl scheint ihnen nirgends so stark ausgeprägt wie dort. Besonders in den Nachbarschafts- und Dorfgemeinschaften findet der Oberpfälzer „seinen Platz“, von dem er „niemails nierd weg gejt!“ 

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