Caritasverband
Hausaufgabenbetreuung für Asylkinder vor dem Aus

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:05 Uhr

Caritasverband findet in Plattling keine geeigneten Räume

PLATTLING Sprache ist der Schlüssel zur Integration!“ Das wiederholen landauf, landab nicht nur Politiker gebetsmühlenartig. Umso schlimmer ist es für den Caritasverband für den Landkreis Deggendorf, dass im kommenden Jahr in Plattling wohl keine Hausaufgabenbetreuung für Asylkinder angeboten werden kann. Es fehlen die geeigneten Räumlichkeiten.

Im letzten Schuljahr haben noch einige Kinder mit Migrationshintergrund täglich die vom Caritasverband kostenlos angebotene Hausaufgabenbetreuung besucht. „Sie mussten viel leisten, um trotz ihrer Sprachdefizite dem Unterricht folgen zu können“, wissen Christine Ferrer und das Team der Hausaufgabenbetreuung. „Nachmittags Hausaufgaben machen und im Anschluss noch Deutsch in Wort und Schrift zu üben, hat ihnen viel abverlangt, aber auch Spaß gemacht, wenn sich die Erfolge eingestellt haben.“

Da Sprache das A und O jeglicher Integration ist, war nachmittags Lernen angesagt. „Für die sieben Kinder standen zwei bis drei Betreuer zur Verfügung. Das war schon ein sehr intensives Angebot“, so Christine Ferrer.

Damit könnte jetzt Schluss sein. „Leider kann die Grundschule Plattling uns nächstes Jahr keine Räume mehr zur Verfügung stellen und auch sonst sind wir nicht fündig geworden. So wie es jetzt aussieht, müssen wir die Hausaufgabenbetreuung für Kinder mit Migrationshintergrund nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit einstellen. Mir tut es um die Kinder leid“, ist Christine Ferrer betroffen. „Wir schauen noch und vielleicht finden wir auch noch etwas“, hofft Manuela Stephan vom Caritasverband. Bisher sieht es aber eher mau aus.

Trotzdem gab es zumindest für dieses Jahr noch einen versöhnlichen Abschluss. Zu Beginn der Schulferien ist Migrationsberaterin Christine Ferrer und das Team der Hausaufgabenbetreuung  der Grundschule Plattling mit ihren Schützlingen nach Gut Aiderbichl aufgebrochen. Mit einer Ermäßigung auf den Eintrittspreis unterstützte das Gut den Besuch.  „Viele der Kinder mit Migrationshintergrund kennen unsere einheimischen Tiere nur von Fotos, das wollten wir ändern“, so Christine Ferrer.

Deggendorf