Nominiert
Harald Unfried soll Johanna Werner-Muggendorfer im Landtag beerben

20.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:21 Uhr
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Die Direkt- und Listenkandidaten der SPD für Land- und Bezirkstag im Landkreis Kelheim stehen fest. Mit großer Mehrheit wurden am Samstag, 17. November, in Saal Harald Unfried und Stephan Schwaiger als Bewerber für den Landtag nominiert, Johanna Werner-Muggendorfer und Kristin Reiter stehen für den Bezirkstag bereit.

LANDKREIS KELHEIM Johanna Werner-Mugggendorfer verzichtet nach 26 Jahren im Landtag auf ein weiteres Mandat. Weil die Vorsitzende des Unterbezirks Kelheim, Kreis- und Stadträtin aus Neustadt aber nicht total auf Politik über ihre Region hinaus verzichten möchte, stellt sie sich jetzt für den Bezirkstag zur Verfügung: „Dieses Gremium entspricht meinem politischen Thema“. Womit die gelernte Erzieherin in erster Linie den sozialen Bereich anspricht. Denn schon immer hat sie sich für die eingesetzt, „die keine so laute Stimme haben und schwächer sind, als die Mehrheit in unserer Gesellschaft.“

Harald Unfried begeisterte die Delegierten mit einer engagierten Rede, in der der Landshuter die Notwendigkeit einer „gerechten Wirtschafts- und Sozialordnung sowie von umfassenden Gerechtigkeitsreformen“ beschwor. Der Gang der Partei in die Opposition setze nun das richtige Signal „zu einer beherzten Sozialdemokratie,“ die sich nicht mehr mit der Rolle des Juniorpartners der Union abfinde. Herausforderungen in der Landespolitik sind für den gelernten Diplom-Verwaltungswirt

unter anderem bezahlbarer Wohnraum, „für den wir eine großangelegte Wohnungsoffensive starten sollten“, sowie kostenfreie Bildung vom Kinderhort bis zur Meisterprüfung bzw. zum Universitätsabschluss. Als Landtagsabgeordneter will der Vorsitzende der SPD-Bundeswahlkreisorganisation, der auch im Konvent seiner Partei in Berlin vertreten ist, zudem auf die Politik der Sozialdemokraten im Bund Einfluss nehmen, denn auch dort dürfe die Partei „nicht als sozialer Reparaturbetrieb in einer sozial kalten Ellenbogengesellschaft auftreten.“ Der Kandidat: „Wir alle müssen für eine humane und solidarische Gesellschaft eintreten.“

Stephan Schweiger, der nominierte Listenkandidat rief seine Parteifreunde auf, Harald Unfried mit all ihren Kräften zu unterstützen: „Vor allem hier im Landkreis Kelheim, sind wir aufgerufen, seinen Bekanntheitsgrad bei den Wählern zu steigern.“ Den direkten Bewerber für den Bundestag in den Jahren 2005, 2009 und 2012 kennen vor allem die Wähler in Landshut und der dortigen Region. Stephan Schweiger will nun mit gutem Beispiel vorangehen und den Parteifreund im Landkreis Kelheim „voll unterstützen.“

Für Kirsten Reiter, die die Delegierten als Kandidatin auf der Liste für den Bezirkstag nominierten, macht vor allem „die Vielseitigkeit und das weite soziale Feld, die dieses Gremium bietet,“ dessen Reiz aus. Als gelernte Erzieherin leitet sie die Kita in Langquaid und engagiert sich bei den Falken. Im Bezirkstag will sich Kirsten Reiter vor allem für Kinder, Jugend, Behinderte und die kulturelle Entwicklung auf dem Land stark machen.

Sämtliche Kandidaten, auch sich selbst, hatte Johanna Werner-Muggendorfer vorgeschlagen. Dass die scheidende Landtagsabgeordnete damit richtig lag, zeigte die breite Zustimmung unter den Delegierten. Eine solche Bestätigung hatte am Vormittag auch ihre Kollegin Ruth Müller in Landshut bekommen. Die Nominierung des Passauers Bernhard Roos, dem dritten in der derzeit „eingeschworenen Truppe,“ wie Johanna Werner-Muggendorfer sich und die beiden Kollegen gerne bezeichnet, steht am Samstag, 25. November, an. Auch Roos war zu der Konferenz nach Saal gekommen. Ebenfalls Christian Flisek, Bundestagsabgeordneter und Bezirksvorsitzender der SPD. Florian Pronold, noch Abgeordneter in Berlin und Staatssekretär im dortigen Umweltministerium, war speziell für Johanna Werner-Muggendorfer angereist, „denn du hast mein politisches Leben immer begleitet“. Für die scheidende Abgeordnete zitierte er das Gedicht „Stufen“, in dem der Lyriker Hermann Hesse Schmerz und Reiz von Abschied und Neubeginn beschreibt aber auch Mut macht mit den Worten: „Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“ Johanna Werner-Muggendorfer gehörte seit 1991 dem Landtag an, Mitglied in der SPD wurde sie 1972, den Jahren, als die SPD im Bundestag mit einem Kanzler Willi Brandt noch die Mehrheit hielt. Für die Neustädterin „wunderbare und glorreiche Zeiten, die ich mir wieder wünsche.“ Die aktuelle Versammlung habe dafür nun die Weichen gestellt.

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