Dubioser Fall
Halbnackte irrte beim Frühlingsfest herum: Sexualdelikt?

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 21:47 Uhr
−Foto: n/a

Eine 20-Jährige ist halbnackt ohne Oberbekleidung und leicht verletzt beim Volksfest herumgeirrt. Die Kripo kann ein Sexualdelikt nicht ausschließen. Zeugenaufruf.

DEGGENDORF Ein etwas dubioser Fall beschäftigt derzeit die Ermittler der Kripo Deggendorf. In der Nacht zum 1. Mai begegneten Zeugen einer leicht durch Kratzer verletzten, halbnckten, alkoholisierten und orientierungslosen jungen Frau und verständigten die Polizei. Die 20-Jährige torkelte bei bei den Tennisplätzen an der Neusiedler Straße herum. Sie war lediglich mit einer kurzen Lederhose und Strumpfhose bekleidet, trug keinerlei Schuhwerk und Oberbekleidung. Die Frau war zudem komplett durchnässt, voller Schlamm und mit leichten Kratzern am ganzen Körper übersäht.

Vor den Augen der Passanten brach sie schließlich zusammen und wurde bewusstlos. Im herbeigerufenen Rettungswagen war die 20-Jährige nach kurzer Zeit wieder teilweise ansprechbar. Sie gab an, das Bierzelt am Deggendorfer Volksfest alleine verlassen zu haben und danach könne sie sich noch an irgendwelche Typen erinnern, die mit ihr gesprochen haben sollen. Weitere Angaben konnte sie zum damaligen Zeitpunkt aufgrund ihres Zustandes nicht machen. Ihre Freunde, mit denen sie ursprünglich am Fest unterwegs war, sahen sie zuletzt gegen 23.30 Uhr.

Die Frau wurde mit dem Rettungsdienst ins Klinikum eingeliefert. Nach wie vor liegen keine belastbaren Hinweise auf ein Sexual-, Raub- oder Körperverletzungsdelikt vor. Das „Opfer“ hat nach wie vor erhebliche Gedächtnislücken, was die Zeit nach dem Verlassen des Festzeltes betrifft.

Nachdem ein Sexualdelikt bis dato nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, wurden die Ermittlungen seitens der Polizeiinspektion Deggendorf an die Kripo Deggendorf übergeben und dort mit Hochdruck fortgesetzt. Um Licht ins Dunkel zu bringen, was in dieser Nacht tatsächlich mit der jungen Frau passierte, bitten Staatsanwaltschaft und Kripo Deggendorf um Zeugenhinweise.

Bei einer erneuten „Tatortbegehung“ am Dienstag, 3. Mai, zusammen mit der 20-Jährigen konnte die Kleidung der Frau gefunden und sichergestellt werden. Die Kleidung war den Ermittlungen zufolge jedoch bereits vor dem Auffinden verändert und auf einem Holzstapel abgelegt worden. Auch am Auffindeort konnten bislang keine Hinweise auf einen gewaltsamen Übergriff festgestellt werden. Die Auswertung von Spuren dauert an.

Die 20-Jährige war beim Besuch des Volksfestes wie folgt gekleidet: Kurze dunkle Trachtenlederhose, schwarz-rot karierte Trachtenbluse, blaue Damenschuhe, ca. 165 cm groß, blonde lange Haare.

Die Kriminalpolizei Deggendorf bittet zur Aufklärung des Vorfalles die Bevölkerung um Zeugenhinweise unter 0991/3896-0. Für die Beamten sind Personen von Bedeutung, die in der relevanten Nacht von Samstag auf Sonntag gegen Mitternacht im Bereich des Deggendorfer Volksfestes, bzw. auf dem Weg vom Festgelände über den Parkplatz hinweg in Richtung Tennisheim verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben? Wer hat zudem außerhalb des Festzeltes in Richtung der Tennisanlage eine Unterhaltung von Männern mit der 20-jährigen Frau beobachten können? Wer hat die junge Frau vom Festgelände weg in Richtung Tennisheim flotten Schrittes gehen, laufen oder flüchten gesehen?

Wer hat vor dem Weißbierzelt beobachten können, wie sich die junge Frau mit einem unbekannten Mann (ca. 170 - 185 cm groß, braungebrannt und aktzentfrei hochdeutsch sprechend, Tatoo auf dem Unterarm) unterhalten hat? In Begleitung dieses Unbekannten soll wiederum ein weiterer Mann gewesen sein, der die Unterredung verfolgte. 

Deggendorf