Fischbestand in der Alz hat sich erkennbar erholt
BURGKIRCHEN Der Umbau des bisher für Fische unüberwindbaren Wehres bei Burgkirchen und die Renaturierungsmaßnahmen zwischen Hirten und der Mündung in den Inn haben große Wirkung. Untersuchungen von Dr. Seifert vom Büro für Naturschutz-, Gewässer- und Fischereifragen (BNGF) zeigen in den renaturierten Bereichen eine bis zu zehnfach höhere Fischdichte und auch eine größere Artenvielfalt. Damit wird laut Dr. Seifert ein erheblicher Beitrag zum Erreichen und Erhalt des guten ökologischen Zustands nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) geleistet.
Die Ergebnisse von Dr. Seifert werden auch von Fischern vor Ort bestätigt. „Nach dem Schadensfall im März 2012 lag die Fischpopulation in der Alz unterhalb des Werkes Gendorf am Boden. Inzwischen hat sie sich gut erholt. Die vielen Maßnahmen geben dem Fluss zurück, was lange fehlte – natürliche Lebensräume im Flussbett“, so Rudi Fischer als Vertreter des Fischereiberechtigten Alzwerke.
Die Alz kann nun von der Einmündung in den Inn bis zum Wehr Hirten auf einer Länge von rund 21 Kilometer von Fischen wieder frei durchwandert werden. Die ins Gewässerbett eingebrachten Raubäume, Wurzelstöcke, Holzrechen und Steinsporne bilden Schlüsselhabitate wie Kieslaichplätze, Brut- und Jungfischhabitate. Dazu kann sich die Alz auf einer Länge von 1200 Meter durch die Entfernung der Uferversteinung strukturreich entwickeln.
Insgesamt wurden seit 2012 über 100 Einzelstrukturen zwischen Hirten und der Mündung in den Inn eingebracht. Die Anlage von insgesamt acht Altwässern und zwei Auegräben bietet nun hochwassersichere Jungfischhabitate, Schutz- und Lebensräume sowie Rückzugsbereiche für alle Fischarten. Die Maßnahmen wurden vom Industriepark Werk GENDORF finanziert und – mit Ausnahme des Wehres bei Burgkirchen – vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein umgesetzt.
Im Bild: Eine Kombination aus Raubaum und Treibholz-Rechen als Strukturmaßnahme im Flussbett.
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