Neue Sicherheitsdebatte
Grüne fordern „keinen Sicherheitsrabatt für das Zwischenlager Bella“

20.04.2018 | Stand 20.07.2023, 16:42 Uhr
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Wie geht es mit dem Atommüll von Isar 2 und dem Zwischenlager Bella weiter? Die Grünen gehen jetzt in die Offensive und wollen diese drängenden Fragen geklärt wissen.

LANDSHUT Am letzten Wochenende hatte der Präsident des Bundesamtes für Kerntechnische Entsorgung dafür plädiert, dass die Brennelemente aus den Kraftwerken lsar I und Isar II länger als ursprünglich geplant im Zwischenlager Bella eingelagert werden sollen. Die Genehmigung für das Zwischenlager läuft 2047 aus. Doch ein Endlager werde wohl nicht vor 2050 möglicherweise erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts in Betrieb gehen, so der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen in einer Presseerklärung.

„Eine automatische Verlängerung darf es nicht geben“, erklärte Frank Steinberger, Vorsitzender im Kreisverband Landshut Land, in der Pressemeldung. „Zuvor müssen alle Sicherheitsfragen geklärt und eventuell ein neues Genehmigungsverfahren eingeleitet werden.“ Schon länger würden Zweifel an der Sicherheit des Zwischenlagers bei Flugzeugabstürzen oder bei Terroranschlägen bestehen. Unklar sei auch, was in den Castoren passiert und ob die Dichtungen über den genehmigten Zeitraum hinaus zuverlässig dicht halten.

„Was in den Castoren passiert, ob etwa die Brennelemente zerbröseln, weiß aktuell niemand und nach Abbau der Atomkraftwerke gibt es vor Ort bisher keine Reparatureinrichtung“, gibt die Kreisvorsitzende Hedwig Borgmann aus der Stadt zu bedenken. Vor einer möglichen Verlängerung müsse also zunächst eine umfassende Sicherheitsdiskussion geführt werden. Die Grünen fordern darüber hinaus mehr Engagement bei der Endlagersuche und einen schnelleren Ausstieg aus der Kernkraft. An jedem Tag werde in Isar 2 Atommüll produziert. Müll, den niemand wolle und von dem niemand wisse, wie er für lange Zeit wirklich sicher gelagert werden kann.

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