Große Disko-Razzia in Regensburg: geschätzt 40 Mann der Polizei marschierten am Samstagnacht durch Regensburgs Szene-Tempel. Betroffen waren nicht einzelne Diskotheken, sondern offenbar so ziemlich alle Diskos in der Altstadt. Bislang hat die Polizei keine Stellungnahme zu dem Vorgang abgegeben.
REGENSBURG In Regensburg kam es Samstagnacht zu einer groß angelegten Razzia der Regensburger Polizei. Augenzeugen beobachteten, wie etwa 40 Polizeibeamte die Diskotheken in Regensburg filzten. „Ich stand gerade in der Karma Lounge so gegen viertel nach eins, als plötzlich die Musik ausging und es hieß, dass eine Razzia der Polizei erfolgt“, sagte ein Nachtschwärmer zum Wochenblatt. Den Fuhrpark hatten die Beamten am Vier Eimer-Brunnen beim Gloria abgestellt.
Hintergrund für die Razzia ist dem Vernehmen nach die im Turnus von etwa einem Jahr durchgeführten Jugendkontrollen. Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Vorfällen mit stark alkoholisierten Teenagern kam, hat die Polizei ein besonderes Augenmerk auf die Gastronomie. Allerdings sagen selbst Vertreter der Behörden, dass nicht die Gastronomien das Problem seien, sondern vielmehr die Jugendlichen, die nicht in die Gaststätten und Diskos reingelassen würden – und sich über Kumpels starke Alkoholika besorgten.
Möglicherweise reagiert die Regensburger Polizei aber auch auf den Druck der Öffentlichkeit. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Beschwerden über die lautstarken Feierwütigen in der Regensburger Altstadt. Zudem waren aufsehenerregende brutale Überfälle auf Heimkehrer in die Medienschlagzeilen geraten, die gefühlte Sicherheitslage wurde in Regensburg schlechter – vielleicht reagiert die Polizei auch darauf mit geballter Präsenz. Was allerdings eine Razzia bringen soll, bei der die Beamten Disko für Disko nacheinander abgrasen, scheint zumindest fraglich – schließlich haben die Türsteher ja untereinander sicher ihre Handynummern.
Regensburg