Nach der Massenschlägerei von Straubing
Gremium gegen Bandidos: War die Rockerschlacht geplant?

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:20 Uhr

Nach der Massenschlägerei zwischen Mitgliedern der rivalisierenden Rockergangs "Bandidos" und "Gremium" in Straubing ermittelt die Polizei fieberhaft. Inzwischen beschäftigt die Ermittler die Frage, ob die blutige Auseinandersetzung rein zufällig stattfand oder von langer Hand geplant war.

STRAUBING Nach der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Rockergruppen in Straubing am vergangenen Sonntag ermittelt die Polizei weiterhin fieberhaft. Mitglieder der Motorradgangs „Gremium“ und „Bandidos“ hatten sich eine Massenschlägerei geliefert – zwei Personen mussten im Anschluss mit Stich- und Schnittverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden (wir berichteten).

Ob die verfeindeten Gruppen zufällig in Straubing aufeinanderprallten oder ob das Prügel-Treffen im Vorfeld geplant war, „ist Gegenstand der Ermittlungen“, wie Michael Emmer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, auf Nachfrage erklärt. Nach Informationen des Wochenblatts ist der Besitzer einer Kneipe in unmittelbarer Nähe zum Tatort hochrangiges Mitglied des Motorradclubs (MC) „Gremium“, dessen Chapter (regionaler Unterverein) in Aiterhofen beheimatet ist.

Es ist derzeit davon auszugehen, dass mehrere Kontrahenten beim Schlagabtausch bewaffnet waren. Die Polizei hat in unmittelbarer Nähe zum Tatort  Messer, Schlagwerkzeuge und Reizstoffsprühgeräte sichergestellt. Nach Wochenblatt-Informationen sollen auch Barhocker und Aschenbecher zum Einsatz gekommen sein. „Eine Zuordnung (der Gegenstände, d. Red.) zu einer bestimmten Person bzw. einer Gruppierung kann derzeit noch nicht erfolgen“, so Michael Emmer.  Nach Polzeiangaben wurde auf beiden Seiten jeweils ein Mann verletzt und mit Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die beiden Verletzten (42 und 44 Jahre alt) konnten die Klinik inzwischen wieder verlassen.

Die Ermittlungsarbeit der Polizei gestaltet sich schwierig, denn die Gangmitglieder, die bislang befragt werden konnten, halten sich bedeckt oder schweigen gänzlich zu Hintergrund und Ablauf der Massenschlägerei. Bislang ist bekannt, dass die bisher vernommenen Rocker beider Lager aus Nieder- und Oberbayern stammen. Die Männer sind zwischen 17 und 48 Jahre alt. Über die Chapter-Zugehörigkeit hat die Polizei keine Angaben gemacht.

Um mehr über Details der Auseinandersetzung der beiden Rockergruppen zu erfahren, hofft die Polizei jetzt auf Beobachtungen von Zeugen. „Wir hoffen auf die Bevölkerung“, so Emmer, „denn von den Beteiligten werden wir wohl nicht viel erfahren.“ Hinweise bitte an die Straubinger Polizei unter Telefon 09421/8680.

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