Landtagspräsidentin zeichnet Margot Wingruber aus
Goldene Verfassungmedaille für Grabenstätterin

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:34 Uhr
Axel Effner
−Foto: n/a

Wegen ihres starken Einsatzes für die Förderung von Hirngeschädigten hat Landtagspräsidentin Barbara Stamm am Montag die Grabenstätterin Margot Wingruber mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold ausgezeichnet.

GRABENSTÄTT/MÜNCHEN Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat am Montag in München verdiente Persönlichkeiten mit der Bayerischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet. Das Parlament ehrt damit seit 1961 Bürgerinnen und Bürger, die in herausragender Weise zum Zusammenhalt der Menschen in Bayern beitragen und sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung einsetzen.

„Die Verfassung ist das Fundament des staatlichen Lebens. Sie enthält die Werteordnung der Gesellschaft und zeigt damit die verbindlichen Leitlinien für ein harmonisches Zusammenleben der Menschen auf. Das hört sich nachvollziehbar und plausibel an. Aber: Es ist kein Selbstläufer. Dazu braucht es Menschen, die diesen Rahmen mit Leben füllen“, erklärte die Landtagspräsidentin in ihrem Grußwort.

Zu den Geehrten gehört auch Margot Wingruber aus Grabenstätt/Winkl. Sie wurde mit der Verfassungsmedaille in Gold ausgezeichnet. In ihrer Würdigung heißt es: "Frau Wingruber setzte sich als Sozialpädagogin seit Ende der 1980er Jahre intensiv mit der Förderung von Hirngeschädigten auseinander. Den Betroffenen sollte geholfen werden, sich in ihrer neuen, durch die Behinderung veränderten Lebenssituation zurechtzufinden. Sie war der Überzeugung, dass diese Menschen nach dem Klinikaufenthalt und den darauf folgenden Rehabilitationsmaßnahmen in ihrem Weg hin zu mehr Normalität unterstützt werden müssen. Dies sollte nicht mehr in einer stationären Einrichtung erfolgen, sondern in ihrer gewohnten Umgebung, im eigenen Haushalt.

Zur Umsetzung ihrer Vorstellungen gründete Frau Wingruber im Jahr 1988 den Verein „Mutabor – Ambulante Intensivförderung für Menschen mit erworbenen Hirnschäden e.V.“ Vor allem die Suche nach langfristigen Kostenträgern erwies sich von Beginn an als besondere Herausforderung. Aber mit Mut, Kreativität und Hartnäckigkeit konnte sie immer mehr Menschen von ihrem Konzept überzeugen und allmählich eine solide Finanzierungsbasis schaffen.

Neben privaten Geldgebern beteiligten sich auch Krankenkassen, der Bezirk Oberbayern sowie der Freistaat Bayern und die Stadt München, so dass das Therapieangebot neben der ambulanten Intensivförderung stetig erweitert werden konnte, zum Beispiel um eine therapeutische Tagesstätte mit Einzel- und Gruppentherapien. Neben ihrem Einsatz für den Verein „Mutabor“ berät und unterstützt Frau Wingruber ehrenamtlich Asylbewerber in Grassau, da gerade hinsichtlich traumatisierter Flüchtlinge erhebliche Versorgungsdefizite bestehen.

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