Spektakuläre Kunstaktion vor der Münchner Staatsoper
Götterdämmerung der Nackten

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:17 Uhr
Axel Effner

Über tausend nackte Menschen vor der Münchner Staatsoper: Einen echten Paukenschlag soll es im Juni bei den Münchner Opernfestspielen geben. Das Wochenblatt sucht Teilnehmer für die Reportage über eine Aufsehen erregende Kunstaktion.

CHIEMGAU/MÜNCHEN/NEW YORK Mit einer fürwahr spektakulären und einzigartigen Aktion sorgt derzeit die Münchner Staatsoper für Aufsehen und Schlagzeilen. Zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele am 23./24. Juni soll in diesem Jahr eine Installation des renommierten New Yorker Künstlers Spencer Tunick Internationalität signalisieren.

„Der Ring” heißt die neue Arbeit Tunicks, bei der tausende Kunstinteressierte nackt an mehreren Plätzen in der Münchner Innenstadt für den New Yorker posieren sollen und somit die Möglichkeit haben, Teil eines Gesamtkunstwerkes zu werden.

Inspiriert ist Tunicks Kunstinstallation von Richard Wagners Opus magnum „Der Ring des Nibelungen” und der Neuinszenierung von Regisseur Andreas Kriegenburg, die am 30. Juni mit der Premiere der „Götterdämmerung” seine Vollendung findet. Interessierte, die sich bereit erklären, nackt für Tunick im öffentlichen Raum zu posieren, sind eingeladen, sich auf der Homepage der Bayerischen Staatsoper zu registrieren: www.staatsoper.de/Tunick. Die Teilnehmer, die in abgesperrten Bereichen vom Künstler und seinen Teams dirigiert  werden, erhalten für die Teilnahme einen limitierten Fotodruck.

Der 55-jährige Fotokünstler aus New York ist bekannt für seine temporären Installationen von hunderten, zuweilen sogar bis zu 7.000 nackten, menschlichen Körpern in eindrucksvollen Kulissen im öffentlichen Raum. So etwa im Rubenssaal des Düsseldorfer Museums Kunstpalast, auf dem Aletschgletscher in der Schweiz, vor dem Opernhaus im australischen Sydney, in einem Weinberg in Burgund, am Ufer des Toten Meers oder auf dem zentralen Platz „Zocalo” in Mexiko-Stadt.

Freiwillige Teilnehmer treffen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt und entledigen sich ihrer Kleider. Mit Unterstützung seines Teams, organisiert und dirigiert Tunick die Teilnehmer nach seinen Ideen und Wünschen, formiert sie als Gruppe und hält den Augenblick auf Foto und Video fest.

Mehrere Plätze in der Münchner Innenstadt werden im Juni den Hintergrund für die neueste Kunstinstallation bieten: „Andreas Kriegenburg erzählt seinen Ring des Nibelungen neben dem Gesang vor allem durch den szenischen und gestischen Körpereinsatz der Darsteller. Daraus ergibt sich eine interessante Entsprechung zu Spencer Tunicks Körperinstallationen. Deshalb war es naheliegend, diese beiden Projekte zu den Festspielen gemeinsam zu zeigen“, so Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper.

„Ich freue mich sehr, von der Bayerischen Staatsoper nach München eingeladen worden zu sein”, erklärt wiederum Spencer Tunick. „Wagners Anspruch eines Gesamtkunstwerkers fasziniert mich seit langem. Mit den Bildern von Andreas Kriegenburgs Inszenierung im Kopf werde ich für diese ganz besondere Installation Motive aus dem Ring des Nibelungen nachstellen: Drache, Flammen und den Ring selbst…“.

Das Wochenblatt würde gern auch seine Leser an dem spektakulären Event teilhaben lassen. Registrierte Teilnehmer der Tunick-Aktion würden wir gerne für ein Interview (ggfls. auch anonymisiert) gewinnen: Zur Kontaktaufnahme bitte kurzes Email an redaktion-ts@wochenblatt.de.

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