Rate weiterhin auf hohem Niveau
Gleichbleibende Kaiserschnittrate in Bayern

12.09.2017 | Stand 28.07.2023, 13:24 Uhr
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Bundesweite Kaiserschnittquote war dagegen im Jahr 2016 leicht rückläufig.

BAYERN Im vergangenen Jahr war die Kaiserschnittquote in Bayern fast genauso hoch wie im Jahr zuvor. Das belegen die Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Demnach ist der Anteil der Kaiserschnittentbindungen bei der KKH in Bayern von 33,2 auf 33,1 Prozent minimal gesunken. Bundesweit ist der Anteil der Kaiserschnittentbindungen bei der KKH im Jahr 2016 auf 31,2 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2013 lag der Anteil noch bei 32,4 Prozent. „Ärzte, Hebammen und Schwangere sind für die Problematik inzwischen sensibilisiert. Dennoch liegt die Rate weiterhin auf hohem Niveau“, sagt Robert Deindl vom Serviceteam der KKH in Deggendorf.

Deshalb wird der Ruf nach mehr natürlichen Entbindungen immer lauter. Auch auf politischer Ebene wird die Problematik jetzt diskutiert. In einem aktuell vorliegenden Positionspapier fordert die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Hebammen und Klinikpersonal für Risikoschwangerschaften stärker zu schulen und das Vergütungssystem zu verändern. Mehr Risikoschwangerschaften und Personalengpässe in den Geburtskliniken gelten als Gründe für die gestiegene Kaiserschnittrate. Auch die verstärkte Nachfrage nach einem sogenannten Wunschkaiserschnitt hat die Quote in den vergangenen Jahren erhöht.

Grundsätzlich ist die Kaiserschnittrate in den neuen Bundesländern traditionell niedriger als in den alten Bundesländern. So kommt der Osten Deutschlands auf eine Quote von 27,5 Prozent im Vergleich zu 32,3 Prozent in den westlichen Bundesländern. Die wenigsten Kaiserschnitte wurden 2016 in Sachsen durchgeführt (20,3 Prozent). Den höchsten Wert erreichte dagegen das Saarland mit 39,3 Prozent.  

Deggendorf