Schmerzhafte Ausrutscher
Glatteis kann zu verheerenden Knochenbrüchen führen

12.01.2018 | Stand 25.07.2023, 0:40 Uhr
−Foto: n/a

Laut Wetterbericht meldet sich in Kürze der Winter zurück. Aber Schnee und Eis haben ihre Schattenseiten, wie man im Landkreis Cham bereits erfahren musste. Blitzeis mit spiegelglatten Straßen und Fußwegen hatte einen Tag vor Heiligabend zu zahlreichen Unfällen und Stürzen geführt.

LANDKREIS CHAM Die Rettungsdienste arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze und die Besetzung der Notaufnahme des Sana-Krankenhauses Cham musste verdreifacht werden. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen rät Dr. Marcus Walter, Chefarzt der Abteilung für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, zu besonderer Vorsicht, um der erhöhten Sturzgefahr zu begegnen.

Unter den „Winterbrüchen“ finden sich besonders oft Frakturen der handgelenksnahen Unterarmknochen und des Ellenbogengelenks. „Allerdings ziehen sich gerade ältere Menschen bei Stürzen auf glatten Straßen oder Gehwegen auch Oberschenkelverletzungen und Wirbelsäulenbrüche zu“, erklärt Dr. Walter. Zwar sind die meisten Knochenbrüche nicht lebensgefährlich, doch dauert die Heilung oft Wochen oder Monate – trotz moderner Operationsverfahren.

Wenngleich die Gesundheit in den meisten Fällen wieder hergestellt werden kann, ist es definitiv angenehmer, es gar nicht erst zum Sturz und zur Fraktur kommen zu lassen. Rutschfestes Schuhwerk und Winterreifen für das Auto bieten erste Sicherheit. Nach Ansicht von Dr. Walter sollten zudem Vorsichtsmaßnahmen wie das regelmäßige Lesen des Wetterberichts und ein genauer Blick vor die Tür zur Routine gehören, bevor man im Winter den ersten Schritt ins Freie macht. „Man sollte sich die Zeit nehmen und auf Nummer sicher gehen, bevor man einen Sturz riskiert. Gerade ältere Menschen sollten sich bei Glatteisgefahr doppelt überlegen, ob der Gang vor die Haustür wirklich nötig ist oder ob es besser wäre, auf Unterstützung warten.“

Wenn man sich trotz aller Vorsicht auf glatten Wegen einen Bruch zuzieht, ist eine rasche Versorgung notwendig. „Betroffene müssen zügig von einem Spezialisten untersucht werden. Wer unsicher ist, kann über den Notruf 112 Hilfe anfordern“, rät Dr. Walter.

Regensburg