Dr. Stefan Ebner
Gipfelsturm aufs Landratsamt

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 8:54 Uhr
−Foto: n/a

CSU-Landratskandidat Dr. Stefan Ebner will mit seinem „Heimatplan“ Landrat von Regen werden. Wir haben dem jungen, dynamischen Politiker im Gespräch ein paar persönliche Dinge entlockt.

VIECHTACH Es ist Sommer 2016. Dr. Stefan Ebner aus Viechtach und seine Lebensgefährtin Catherine Ludat haben die Wanderstiefel geschnürt und den Rucksack gepackt. Ihr Ziel? Meran. Zu Fuß geht es auf dem Weitwanderweg E5 von Oberstdorf nach Südtirol. Es ist einer der schönsten, aber auch einer der anspruchsvollsten Teile dieses Weges. Und genau hier, wo sich faszinierende Rundblicke und grandiose Fernsichten bieten, fällt der 37-Jährige die bisher wohl wichtigste politische Entscheidung seines Lebens: Er will Landrat von Regen werden! Doch wer ist dieser junge Mann, der in die Fußstapfen von Landrat Michael Adam treten möchte? Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Dr. Stefan Ebner ist in Viechtach aufgewachsen, dort zur Schule gegangen und hat 1999 sein Abitur am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium gemacht. Anschließend leistete er seinen Grundwehrdienst in Bogen und Feldkirchen ab. Danach ging der heute 37-Jährige zum Studium der Volkswirtschaftslehre. Erst nach Regensburg und dann in die große weite Welt nach Amerika. Wieder zurück und mit dem Studienabschluss in der Hand, war Dr. Stefan Ebner wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau. Seine Doktorarbeit zum Thema „Wie verändern sich Unternehmen und Betriebe, nachdem sie fusioniert haben“ schrieb er am Forschungsinstitut (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Von seinem Job als Leiter der Kommunikation der Maschmeyer Group hat sich der Viechtacher seit 1. April dieses Jahres freistellen lassen, um sich ganz auf den Landratswahlkampf konzentrieren zu können. Denn dass auch dieses Amt kein Spaziergang, sondern eine Herausforderung ist, dessen ist sich der sympathische und ehrgeizige, junge Viechtacher durchaus bewusst. Aber den Wunsch, politische Verantwortung für seine Heimat zu übernehmen, hatte der 37-Jährige bereits seit der Jugend, und so trat er 1996 in die Junge Union ein. Ein Jahr später folgte der Eintritt in die CSU. Neben dem Ortsvorsitz der Jungen Union 1998 war er von 2001 bis 2011 auch Kreisvorsitzender der JU. Heute engagiert er sich als Kreisvorsitzender der CSU in Regen. Als er 2002 in den Kreistag einzog, war Dr. Stefan Ebner das jüngste Mitglied im Kreistag, das es bis dahin gegeben hat. Und nun will er noch stärker für seine Heimat arbeiten und sein Wissen als promovierter Volkswirt einbringen.

Erfahrungen aus der Wirtschaft

Dieser Schritt ist gut durchdacht! „Mir war aber immer wichtig, eine solide berufliche Ausbildung und Berufserfahrung zu haben, bevor ich politische Verantwortung übernehme“, so Dr. Stefan Ebner. „Ich bin froh, dass ich bisher kein politisches Amt hauptberuflich ausgeführt habe, sondern Erfahrungen in der Wirtschaft gesammelt habe und so keine Standardantworten geben muss“, macht er deutlich. Denn durch seinen Job und die Ausbildung kenne er den Bayerischen Wald aus der Innen- und Außenansicht.

Dennoch will und wollte der CSU-Landratskandidat noch mehr über die Probleme und Bedürfnisse im Landkreis erfahren und so ließ er sich von seinem Arbeitgeber freistellen und tourte in den letzten Monaten unter dem Motto „Ebner hört zu“ durch den gesamten Landkreis, um das Gespräch mit den Bürgern zu suchen. „Die Zukunft des Landkreises ist für mich eine Herzensangelegenheit. Die vielen ungelösten Probleme tun mir weh, was mir aber noch mehr weh tut, ist das ungenutzte Potenzial“, sagt Dr. Stefan Ebner. Deshalb hat er einen Plan entwickelt: den „Heimatplan“. Mit diesem will der junge Politiker anpacken, Ideen realisieren und Schwung in den Landkreis bringen.

Für die Freundin ist er ein „cooler Spießer“

Sein privates Umfeld unterstützt ihn dabei zu 100 Prozent. „Meine Freundin steht voll hinter mir, sonst würde ich das auch nicht machen“, erklärt Dr. Stefan Ebner. „Es gab aber auch ein paar Freunde und Kollegen, die mir den Vogel gezeigt haben, weil ich einen aufregenden Job für ein aufreibendes politisches Amt eintauschen will“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Doch von so etwas lässt sich der junge Viechtacher nicht entmutigen: „Politik ist nun mal kein Beruf, sondern Berufung!“

Seine Charaktereigenschaften bilden für dieses Amt eine gute Basis: Ehrgeizig, vielfältig und tiefgründig interessiert, gesellig, gerne unter Menschen, ein echter Netzwerker, der Traditionen in der modernen Welt lebt. „Ich selbst würde mich als moderner Konservativer bezeichnen, meine Freundin formuliert es anders. Sie sagt, ich bin ein cooler Spießer“, so Dr. Stefan Ebner.

Seine Freundin, das ist Catherie Ludat aus Hamburg, die aber seit vielen Jahren in München lebt. Während der Woche arbeitet sie in der Landeshauptstadt, aber die Wochenenden verbringen die beiden in Viechtach. Und das ist dem Ladratskandidaten auch wichtig, denn zu einem perfekten Sonntag gehört für ihn, neben seiner Freundin aufwachen, ein ausgiebiges Frühstück genießen und dann ab ins Freie. Schließlich ist der 37-Jährige ein echter Naturbursche. Im Sommer geht er gerne Wandern und im Winter gehört seine Leidenschaft dem Skifahren. So ist es nicht verwunderlich, dass neben dem elterlichen Garten, wo er gerne in Kindheitserinnerungen schwelgt, der Arbersee und der Arber zu seinen Lieblingsorten im Landkreis zählen.

Doch nicht nur in der Natur genießt Stefan Ebner gerne seine freie Zeit. Über einen Männerabend mit seinen besten Kumpels, über eine große Pizza „Frutti di Mare“ und ganz profan über Zeit, um ein gutes Buch zu lesen, freut er sich ebenso.

Auf die Frage, nach dem schönsten Moment in seinem Leben, wird der 37-Jährige kurz still und erzählt dann nachdenklich: „Mein Vater war nach einer Gehirnblutung mehrere Tage nicht ansprechbar, wir wussten nicht, wie und ob es weitergeht. Irgendwann kam meine Mutter zu mir ins Kinderzimmer und hat mir gesagt, dass er wieder bei Bewusstsein ist. Damals war ich zehn Jahre alt. Seitdem bin ich jeden Tag dem lieben Gott dankbar, dass meine Eltern gesund sind.“

Der Landratskandidat als Graffitikünstler?

Doch auch wenn ihn dieses einschneidende Erlebnis geprägt hat, so ist aus Stefan Ebner ein lebenslustiger Mann geworden, der aus seinen jungen Jahren auch durchaus „Jugendsünden“ zu beichten hat. Er gesteht im Gespräch mit dem Wochenblatt das bisher Unvernünftigste, was er in seinem Leben getan hat: „Inspiriert durch meine Begeisterung für Kunst als 13-Jähriger habe ich mich im Landkreis künstlerisch verewigt“, lacht er. Wie und wo genau, das bleibt sein Geheimnis.

Heute setzt er sein Temperament anders ein. Der CSU-Landratskandidat hat auch Rhythmus im Blut und schwingt gerne das Tanzbein zum „Knotentanz“. „Das ist eine Mischung aus Discofox und Salsa,“ erklärt Dr. Stefan Ebner. Vielleicht tanzt er ja bald auf seiner eigenen Hochzeit. Denn auch wenn er uns nichts Genaueres verraten will und keinen Zeitpunkt nennen möchte, so steht eines doch ganz klar fest: „Hochzeit, natürlich auch kirchlich und Kinder sind fest geplant“, so Dr. Stefan Ebner. Vielleicht der nächste Gipfelsturm nach einer möglichen Landratswahl?

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