Warum kein Kreisel?
Geplante Ampel in Pirach erzürnt die Gemüter

29.11.2018 | Stand 31.07.2023, 16:40 Uhr
−Foto: n/a

Bürger fordern am Unfallschwerpunkt Pirach einen Kreisel. Das Straßenbauamt plant eine Ampel

BURGHAUSEN. 26 mal hat es hier gekracht - in nur drei Jahren. Die Einmündung der Staatsstraße 2107 in die Burgkirchner Straße - den Autofahrern besser bekannt als „Piracher Kreuzung“ - ist ein Unfallschwerpunkt im Landkreis Altötting. Dass dieser entschärft werden muss, da sind sich alle einig, nicht aber bezüglich der Methode.

Vor wenigen Tagen kündigte das Staatliche Bauamt in Traunstein die Errichtung einer Ampelanlage an der T-Kreuzung an.

Von 8. bis 22. Oktober sollen die Bauarbeiten in zwei Abschnitten für diese hochmoderne Ampelanlage „mit modernster Steuerungs- und Detektionstechnik“ durchgeführt werden. Bis 13. Oktober wird halbseitig gesperrt, danach umgeleitet.

Die Leserreaktionen auf den Ampelplan könnten vernichtender nicht sein. „Klar ist es ein Unfallschwerpunkt, aber eine Ampel ist die größte Lachnummer. Kreisverkehr ... fertig“, schreibt ein Facebooknutzer auf „Wochenblatt Altötting“. Andere drücken sich noch deutlicher aus und machen ihrer Verärgerung Luft. Die Mehrzahl der Kommentatoren versteht die Welt nicht mehr und fordert den Bau eines Kreisverkehrs.

Peter Maltan ist Abteilungsleiter für die Landkreis Traunstein und Altötting im staatlichen Bauamt. Er verteidigt den Bau der Ampelanlage: „Eine Ampel ist an dieser Stelle weitaus weniger aufwändig, flexibler steuerbar und auch kostengünstiger zu bauen.“ Laut Maltan existiert in dem Bereich eine Straßenunterführung für einen Feldweg. Das würde einen Kreisverkehr verteuern. Hinzu käme noch der nötige Grundstückserwerb.

Dabei sei die langfristige Lösung des Problems bereits in Arbeit: „Im Raum Burghausen und Burgkirchen laufen derzeit mehrere Planungen in unterschiedlichen Planungsstufen mit dem Ziel den Streckenzug der B 20 leistungsfähig auszubauen. Konkret befinden wir uns für die Ortsumfahrung Burghausen und für die Ortsumfahrung von Pirach im Stadium Vorentwurf“, erklärt Maltan. Im Zuge der Planungen für die Ortsumfahrung von Pirach sei derzeit für die Anbindung der St 2017 nördlich von Pirach kein Kreisverkehr vorgesehen. Peter Maltan rechnet damit, dass mittelfristig für die Umgehungsstraße in Pirach Baurecht erlangt werden kann. Und mit der Umgehungsstraße würde sich das Problem „Pirach“ ohnehin erledigen. Ob die Autofahrer mit der günstigen Zwischenlösung in den kommenden Jahren „gut fahren“ bleibt abzuwarten ...

Altötting