Am Faserstandort Kelheim
Gemeinsam für ein Forschungszentrum

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 0:16 Uhr

Gemeinsam mit Vertretern der heimischen Wirtschaft haben sich Landrat Dr. Hubert Faltermeier, die drei Kelheimer Landtagsabgeordneten Johanna Werner-Muggendorfer, Dr. Andreas Fischer, Martin Neumeyer sowie dem 3. Bürgermeister Josef Rummel, Saal an der Donau, über den aktuellen Stand des Forschungszentrums am Faserstandort Kelheim informiert.

KELHEIM Unter der Überschrift „Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ziehen an einem Strang – das Wissenschaftszentrum Biobasierte Hochtechnologie-Fasern Kelheim soll kommen” hat Pressesprecher Heinz Müller vom Landratsamt Kelheim dieser Tage über einen Treff berichtet, der für die weitere Zukunft in den Bemühungen um einen Forschungsstandort in Kelheim wichtig ist. Das Wochenblatt veröffentlicht an dieser Stelle den Text des Landratsamtes. 

„Das Forschungszentrum soll kommen, so die einhellige Meinung der Politiker, die sich auch auf Landesebene dafür stark machen wollen. Zunächst ist im Zusammenschluss der Technischen Universität (TU) München, der Universität Regensburg, der Universität Bayreuth, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und dem Wissenschaftszentrum Straubing der Beginn der Grundlagenforschung im Bereich von Cellulosefasern geplant. Cellulosefasern sind, anders ausgedrückt, zuerst einmal Holzfasern, die chemisch so verändert werden, dass beispielsweise Papier daraus hergestellt werden kann. In Kelheim aber geschieht mehr und soll noch mehr geschehen. Die Erforschung der Cellulose kann dazu führen, dass neue Materialien entwickelt werden wie beispielsweise besondere Medizinprodukte und Spezialtextilien oder auch die Vorfaser für die Carbonfaser, die sogenannte Precursorfaser.

Die Vorteile des Forschungsstandorts Kelheim liegen klar auf der Hand, so Landrat Dr. Hubert Faltermeier: „Wo sonst kann Forschung Hand in Hand mit der Produktion gehen bzw. auch umgekehrt?” Neue Entwicklungen können in der Fertigung getestet werden – gleichzeitig ergeben sich durch die Fertigung Ansatzpunkte, in welchem Bereich ein neuer Forschungsbedarf besteht.

Positiv sieht dies auch der Geschäftsführer der Kelheim Fibres GmbH, Dr. Dr. Haio Harms, der gemeinsam mit der Firma Cordenka aus Obernburg das Projekt „Biobasierte Hochtechnologie-Fasern“ Kelheim von der wirtschaftlichen Seite her unterstützt: „Immer mehr Unternehmen treiben keine Forschung und Entwicklung mehr voran, da das Umrüsten der großen Produktionslinien für neue Spezialprodukte sehr zeitaufwändig und nur schwer möglich ist. Hier ist gerade für uns Mittelständler die Chance, Innovationen voranzutreiben und auf dem Weltmarkt zu bestehen.”

Auch für die drei Landtagsabgeordneten liegen die Vorteile einer wissenschaftlichen Forschungseinrichtung in Kelheim auf der Hand: junge Menschen ziehen in die Region, der Wirtschaftsstandort wird gestärkt und neue innovative Unternehmen können sich in der Folge ansiedeln. Damit dies nicht nur Zukunftsvision bleibt, wird der umfassende Förderantrag an das zuständige Ministerium zur Prüfung gegeben. 

Vielleicht ergibt sich schon beim nächsten Kelheimer Wirtschaftsforum die Möglichkeit, dass aus der ersten Idee der Faserforschung, die im Jahr 2010 von TU-Präsident Prof. Dr. Dr. mult. Wolfgang A. Herrmann aufgeworfen wurde, Realität wird und in diesem Rahmen vom aktuellen Stand bezüglich der Förderung des geplanten Wissenschaftszentrums berichtet werden kann.”

Zum Foto (Quelle Kelheim Fibres GmbH): Über den aktuellen Stand des „Wissenschaftszentrums Biobasierte Hochtechnologie-Fasern“ Kelheim informierten sich die Teilnehmer bei einem Besuch am Faserstandort Kelheim 

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