Zehn Kilometer und 30.000 Euro Schaden
Geisterfahrt auf der A7: 38-Jähriger verlor mit 1,62 Promille die Orientierung

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 6:56 Uhr
−Foto: n/a

Ein alkoholisierter Transporterfahrer ist am Samstagmorgen, 15. März, von einem Parkplatz in falsche Richtung auf die A7 aufgefahren. Der 38-Jährige ist bei seiner Geisterfahrt über zehn Kilometer mit einem Mercedes kollidiert, der noch ausweichen wollte. Andere Autos wurden durch herumliegende Fahrzeugteile beschädigt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

LANDKREIS WÜRZBURG Nach den bislang geführten Ermittlungen hatte sich der Ducato-Fahrer am Freitagabend, 14. März, offenbar mit einem 27-jährigen Mann auf einem Parkplatz der A7 bei Rottendorf getroffen und mit ihm reichlich Alkohol konsumiert, weil beide erst am Montag weiter mussten. In den frühen Morgenstunden fuhren sie dann aber mit dem Fiat des 38-Jährigen los, wobei der Mann von dem Parkplatz aus in falscher Richtung auf die A7 einfuhr. Trotz mehrerer Warnungen und des Eingreifens seines ebenfalls stark alkoholisierten Beifahrers setzte der Beschuldigte seine Fahrt fort.

Unfall zwischen Biebelrieder Kreuz und Estenfeld

Zwischen dem Biebelrieder Kreuz und der Anschluss-Stelle Estenfeld kam ihm dann auf der linken Spur ein Mercedes entgegen. Der 43-jährige Vitofahrer aus Sachsen-Anhalt versuchte noch, nach rechts auszuweichen und so einen Zusammenstoß zu verhindern. Dabei kollidierte er mit einem rechts neben ihm fahrenden Sattelzug, der von einem 52-Jährigen aus dem Landkreis Augsburg gesteuert wurde. Zeitgleich stieß er seitlich mit dem Transporter des Geisterfahrers zusammen, wodurch die komplette linke Fahrzeugseite des Mercedes aufgerissen wurde. Der Sachschaden an dem Vito beläuft sich auf 30.000 Euro. Der Falschfahrer setzte seine Fahrt nach dem Zusammenstoß unbeeindruckt fort. Ein 41-jähriger Renaultfahrer aus Sachsen-Anhalt und ein 57-jähriger Audifahrer aus Nordrhein-Westfalen fuhren in der Folge über herumliegende Fahrzeugteile, sodass ihre Autos beschädigt wurden. Der Schaden an den beiden Fahrzeugen beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Verletzt wurde bei der über zehn Kilometer langen Falschfahrt wie durch ein Wunder niemand.

Festnahme auf einem Parkplatz bei Unterpleichfeld

Eine Streife der Autobahnpolizei Schweinfurt-Werneck entdeckte den flüchtigen Fiattransporter wenig später im Rahmen der Fahndung auf einem Parkplatz bei Unterpleichfeld und nahm die beiden Insassen vorläufig fest. Ein Alkotest ergab bei dem 38-Jährigen einen Wert von 1,62 Promille. Sein 27-jähriger Begleiter übertraf diesen Wert mit 1,8 Promille noch. Da zunächst nicht feststand, wer den Kleintransporter während der Falschfahrt gesteuert hatte, weil beide Männer abstritten, gefahren zu sein, ordnete die Staatsanwaltschaft für alle zwei eine Blutentnahme an.

Im Zuge der weiteren Ermittlungen erhärtete sich dann aber der Verdacht gegen den 38-Jährigen, weil die Fahnder später den Kleintransporter des 27-Jährigen auf dem Parkplatz bei Rottendorf entdeckten, wo sich beide am Abend getroffen hatten. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ordnete die Zahlung einer Sicherheitsleistung im vierstelligen Eurobereich an. Anschließend wurden die beiden Männer wieder auf freien Fuß gesetzt.

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