Umsatzeinbußen bei bester Schneelage
Funkstille am Skilift Geiersberg – Betreiber stinksauer auf Telekom

24.01.2018 | Stand 13.09.2023, 6:32 Uhr
−Foto: Foto: Kerlin

Nach dem Katastrophensturm herrscht Leitungsnotstand

HAUZENBERG Große Waldstücke wurden ausgelöscht, Häuser abgedeckt – der Sturm vom 18. August 2017 dauerte nur wenige Minuten, richtete aber einen gewaltigen Schaden an. Die Nachwirkungen sind noch heute zu spüren, wie am Skilift Geiersberg. Dort herrscht seit der Unwetternacht wegen der beschädigten Telefonleitung Funkstille.

Etliche Male meldeten die Skilift-Betreiber Erika Wiltschko, Tochter Ingrid Gölzhäuser mit Ehemann Alfons das Problem bei der Telekom. Doch zu einer Reparatur kam es bis heute nicht. „Mittlerweile sind wir nicht nur stinksauer, sondern auch ziemlich frustriert“, ärgert sich Ingrid Gölzhäuser.

Beste Schneelage, aber Umsatzeinbußen

Es habe zwar ein Techniker vor Ort die Leitung gemessen und festgestellt, dass diese defekt ist. Doch an drei weiteren Terminen sei einfach niemand gekommen. Vergangenen Freitag hätte ein Telekom-Mitarbeiter nun endlich die Leitung richten sollen. Dieser Termin sei allerdings zwei Tage vorher wieder abgesagt und auf den 21. Februar verschoben worden. Für einen kleinen Familienbetrieb, der nur wenige Wochen Saison hat, ist das natürlich keine Option. „Das ist für uns inakzeptabel, in diesem Zusammenhang könnte es ebenso der 21. August sein“, so Ingrid Gölzhäuser.

Die von der Telekom vorgeschlagene Notlösung, Anrufe auf ein Handy umzuleiten, scheiterte an dem schlechten Empfang vor Ort. Vor allem im Gasthaus sind Handytelefonate kaum möglich. Dafür habe die Familie allerdings eine Rechnung mit einer Umleitungsgebühr von knapp 40 Euro erhalten.

Am Skilift Geiersberg herrscht derzeit zwar beste Schneelage in traumhafter Winterkulisse, aber die Gäste bleiben aus, wie Erika Wiltschko berichtet: „Sonst war das Geschäft besser, aber die Leute meinen, wenn keiner dran geht, dann ist auch kein Betrieb.“ Insbesondere Kunden, die weitere Anfahrtswege zum Skilift Geiersberg haben, würden sich vorher per Anruf z. B. über die Schneeverhältnisse informieren. „Bei uns läuft nun mal alles über das Telefon“, erklärt die Betreiberin.

„Die kassieren nur und tun nichts dafür“

Für das Geschäft bedeutet das enorme Umsatzeinbußen, die Unkosten für „Personal, Strom usw. laufen aber weiter. Doch nicht nur das macht der Familie große Sorgen, sondern auch die Tatsache, dass man im Notfall, Schwierigkeiten hätte, den Rettungsdienst zu alarmieren. „Das ist kein Zustand, die kassieren nur die Grundgebühr von uns und tun nichts dafür“, so Erika Wiltschko. Nun hofft die Familie auf eine baldige Lösung des Problems seitens der Telekom.

Auf PaWo-Anfrage teilte eine Telekom-Pressesprecherin mit: „Im Fall der Familie Wiltschko ist von unserer Seite einiges schief gelaufen. Dafür entschuldigen wir uns bei unseren Kunden. Hinzu kommt, dass die extremen Wetterlagen auch uns vor große Herausforderungen stellen – gerade in abgelegeneren Gebieten.“

Also: „Unsere Technik hat das Problem auf dem Schirm und wird, wenn die Witterung es zulässt, sofort um die Entstörung kümmern. Unser Service nimmt dazu auch direkt Kontakt auf mit der Familie. Die Störung wurde leider erst am 29. November 2017 gemeldet, weil der Skilift während der Sommermonate nicht in Betrieb ist. Deshalb fiel die Störung des Telefonanschlusses erst in der Vorbereitung auf die Skisaison auf. Mitte Dezember wurde – leider mit Verzögerung – auch eine Anrufweiterschaltung eingerichtet.“

Und: „Selbstverständlich erhalten die Kunden entsprechende Gutschriften und eine Wiedergutmachung.

Passau