Aktion
Fridays for Future Regensburg zum fünften Jahrestag des Pariser Klimaabkommens

14.12.2020 | Stand 21.07.2023, 6:57 Uhr
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Im Pariser Klimaabkommen haben die Staaten der Welt sich verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Diese Grenze wird derzeit weit verfehlt. Statt der Benennung und Einhaltung eines CO2-Budgets visieren Regierungen nur CO2-Neutralität bis in ferne Jahre und bei weitem nicht ausreichende Reduktionsziele an.

Regensburg. Die aktuellen Maßnahmen sind halbherzig und ein Verbrechen an der Zukunft! Sinnvolle Maßnahmen schlägt zum Beispiel das Wuppertal-Institut in der Studie „CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C Grenze“ vor. Beispiele für effiziente Maßnahmen daraus sind: Erhöhung des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf circa 25 GW pro Jahr, Halbierung des Pkw-Verkehrs (Drittelung in den Städten) bei parallelem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmitteln, jährliche energetische Sanierungsrate von 4 Prozent, statt bisher 1 Prozent (Ziel der Bundesregierung: 2 Prozent) und vieles mehr.

Schon ein Anstieg auf 2 Grad Celsius statt 1,5 Grad Celsius erhöht die Anzahl der Menschen, die klimabedingten Risiken ausgesetzt und armutsgefährdet sind um mehrere hundert Millionen. Bei gleichbleibenden Emissionen wäre unser CO2-Budget (für 1,5 Grad Celsius mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit, gemäß Wuppertal-Institut, obige Studie) bereits 2026 vollständig aufgebraucht. Tausende Menschen leiden schon heute unter den Folgen der Klimakatastrophe – Extremwetterereignisse, Dürren und Ernteausfälle bedrohen das Leben von Menschen überall auf dem Planeten, auch hier vor unserer Haustüre.

„Damit muss endlich Schluss sein! Wir fordern eine Einhaltung des Pariser Abkommens, insbesondere einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle. Die Verkehrswende, die Landwirtschaftswende und ein generelles radikale Umdenken im Sinne einer zukunftsfähigen Lebensweise müssen jetzt erfolgen oder es ist zu spät“, so Fridays for Future Regensburg. „In der aktuellen Pandemie, erleben wir, dass die Krise mit der nötigen Aufmerksamkeit behandelt wird und entsprechend die schlimmsten Folgen bislang verhindert werden konnt. Ein ebenso beherztes Eingreifen ist auch nötig, um unsere Lebensgrundlagen zu bewahren und die Klimakatastrophe unter Kontrolle zu bringen. In Regensburg (wie auch in vielen anderen Städten) haben wir am Freitag auf diesen Kampf mit einer Aktion am Haus der Bayerischen Geschichte sichtbar gemacht : Der aus Kerzenlicht gebildete Schriftzug ,FightFor1point5‘ soll unsere Anliegen deutlich machen, denn das Pariser Klimaabkommen wurde nun schon vor fünf Jahren beschlossen und die Bundesregierung hält noch immer an ihren viel zu laschen ,Klimazielen‘ fest ohne ein Budget zu nennen.“

„Wir stehen vor der größten Krise der Menschheitsgeschichte, daher ist eine sofortige Energiewende dringend notwendig, um die Leben unserer und den folgenden Generationen zu retten“, sagt Nicolas Schäfer von Fridays for Future Regensburg. „Daher der Aufruf an unsere Bundes- und Landesregierung, an die Stadt Regensburg und an jeden Einzelnen: Lasst uns gemeinsam daran arbeiten. Es geht um nichts weniger als die Weltrettung!“, fordert Fridays for Future Regensburg auf. Getreu des Mottos #FightEveryCrisis wurde die Aktion nur in einem sehr kleinen Kreis durchgeführt und auf die Einhaltung von Abständen geachtet.

Regensburg